Die Al Kaida im Irak ruft zur Tötung von US-Soldaten auf, der irakische Terrorchef hat eine einmonatige Offensive angekündigt.
Die Führung der Al Kaida im Irak hat zu neuen Anschlägen gegen US-Soldaten im Land aufgerufen. Der Aufruf ist in einer einstündigen Audio-Botschaft des irakischen Al-Kaida-Chefs Abu Hamza al-Muhajir enthalten, so das amerikanische SITE-Institut, das Terror-Aktivitäten auswertet.
"Bringt Bush die Köpfe der Amerikaner"
"Der Feind
(die USA, Anm.) hat erklärt, und wir wissen, es ist eine Lüge, dass die Zahl
seiner Toten im Irak 4.000 erreicht hat, und wir sollten das auf unsere
Weise feiern, und diesen verrückten Bush einen Teil davon machen", heißt es
in der Botschaft. Jede Einheit der Al Kaida solle "dem Scharlatan Bush den
Kopf eines Amerikaners präsentieren", und dazu die Köpfe der "Sklaven" der
USA im Irak, fordert der Terrorführer.
Anschlagsserie mit Autobomben geplant?
Das US-Militär glaubt,
dass eine Gruppe von Al-Kaida-Selbstmordattentätern eine Anschlagsserie in
Bagdad plant. Zahlreiche Extremisten sollen in die Hauptstadt eingedrungen
sein und sich teilweise für Attentate mit Autobomben vorbereiten. Bei
Anschlägen im Nordirak waren vor wenigen Tagen über 100 Menschen ums Leben
gekommen.
Schiiten drohen mit "offenem Krieg"
Der radikale
Schiitenführer Moktada al Sadr hat mit einem "offenen Krieg" im Irak
gedroht, sollten die Angriffe der von US-Truppen unterstützten irakischen
Armee gegen seine Milizen nicht aufhören. Er fordere die irakische Regierung
zum letzten Mal auf, "den Weg des Friedens zu wählen und die Gewalt gegen
ihr eigenes Volk zu beenden", so Sadr. Andernfalls werde er zum "offenen
Krieg bis zur Befreiung aufrufen". Sadr forderte den schnellstmöglichen
Rückzug der irakischen Truppen.
Die irakische Armee hatte Ende März in der südirakischen Ölstadt Basra mit einer Offensive gegen die Mahdi-Miliz Sadrs begonnen; die Kämpfe hatten sich auf mehrere Städte im Land ausgeweitet. Anfang April hatte Sadr seine Gefolgsleute zum Rückzug aufgefordert. Nach einer Woche relativer Ruhe flammten aber eine Woche später wieder Kämpfe im Viertel Sadr City in Bagdad auf.
Sadr City gilt als Hochburg der Anhänger des Schiitenführers. Seit Ende März starben in dem Viertel bei Gefechten zwischen seinen Milizen einerseits und irakischen sowie US-Soldaten andererseits etwa 400 Menschen.