Großbritannien

Browns Chancen auf Blair-Nachfolge gestiegen

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Erziehungsminister Johnson verzichtet auf das Amt des Premiers. Nun gilt der Schatzkanzler als aussichtsreichster Kandidat.

Die Chancen des britischen Schatzkanzlers Gordon Brown auf die Nachfolge von Premierminister Tony Blair sind am Donnerstag deutlich gestiegen. Erziehungsminister Alan Johnson kündigte am Abend in der BBC an, dass er sich nicht um das Spitzenamt, sondern nur um den stellvertretenden Parteivorsitz bewerben werde. Zugleich versicherte er Brown, den er als " super" Kandidaten bezeichnete, seine Unterstützung. Johnson galt innerhalb der Labour Party als aussichtsreicher möglicher Gegenkandidat zu Brown. Die Entscheidung über Blairs Nachfolge an Partei- und Regierungsspitze soll innerhalb der nächsten Monate fallen.

Kritik an Blair
Der seit fast zehn Jahren amtierende Labour-Premierminister hat bereits erklärt, dass er spätestens im September 2007 zurücktreten wird. Blair (53) steht in der britischen Öffentlichkeit und auch innerhalb der eigenen Partei wegen der Beteiligung am Irak-Krieg schon seit längerer Zeit in der Kritik. Der Versuch einiger Parteirebellen, ihn schon in diesem Herbst zum Rücktritt zu zwingen, war jedoch gescheitert. Die besten Chancen auf die Nachfolge werden dem 55-jährigen Brown zugeschrieben.

Als mögliche Gegenbewerber werden derzeit noch Innenminister John Reid und Umweltminister David Miliband gehandelt. In jüngster Zeit gab es auch schon Berichte über eine Tandem-Lösung zwischen Brown und Miliband, wonach der jüngere Umweltminister zunächst die Nummer zwei innerhalb der Regierung werden und dann erst nach und nach zum Labour-Kronprinz aufgebaut werden soll.

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