Der US-Präsident wolle nicht "Mörder und Killer aus dem Gefängnis entlassen - damit sie dann mit dem Morden fortfahren können."
US-Präsident George W. Bush hat eine baldige Schließung des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo abgelehnt. "Ich glaube, dass Guantanamo zu einem späteren Zeitpunkt geschlossen werden sollte," sagte Bush der Zeitung "Die Welt" (Montag-Ausgabe).
Sowohl "Mörder" als auch "Killer"
Es
seien bereits einige Guantanamo-Häftlinge "nach Hause geschickt" worden, er
wolle aber nicht "Mörder und Killer aus dem Gefängnis entlassen - damit sie
dann mit dem Morden fortfahren können".
"Würde so einer, gerade entlassen, einen Bürger unseres Staates ermorden - ich hätte dann wirklich große Probleme, der Mutter oder dem Vater des Getöteten in die Augen zu sehen," führte der US-Präsident weiter aus.
Haft ohne richterlichen Beschluss
Statt einer vorzeitigen
Entlassung der Guantanamo-Insassen müssten die USA vielmehr "im Einklang mit
unserem Rechtssystem einen Weg finden, diesen Leuten den Prozess zu machen -
ohne dass die Interessen unserer Dienste gefährdet werden," sagte Bush der
"Welt". In dem US-Gefangenenlager Guantanamo werden seit Jänner 2002
Terror-Verdächtige inhaftiert. Die USA halten die Insassen ohne
richterlichen Beschluss fest und ohne sie als Kriegsgefangene anzuerkennen.
Meist haben die Häftlinge nicht einmal Kontakt zu Anwälten.