Bei Oktober-Gipfel

Dalai Lama will China Autonomieplan vorlegen

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Beim Treffen mit der chinesischen Führung im Oktober wollen die Tibeter detailliert ansprechen, wie sie sich ihre Autonomie vorstellen.

Der Dalai Lama will der chinesischen Führung im Oktober einen "detaillierten Autonomieplan" für Tibet vorlegen. Laut dem Chefunterhändler des tibetischen Exil-Oberhaupts, Kelsang Gyaltsen, hält Peking die Tibeter bisher wegen der Olympischen Spiele hin.

Pilgerreise und Treffen mit Hu
"Bei den Verhandlungen im Oktober werden wir einen detaillierten Plan vorlegen, wie wir uns die Autonomie in Tibet vorstellen", so Gyaltsen. Reagieren die Chinesen positiv, könnte man konkrete Maßnahmen vorschlagen wie eine Pilgerreise des Dalai Lama nach China und ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao, was dem Prozess "den entscheidenden Impuls geben" könnte.

Gute Aussicht auf Erfolg?
Laut Gyaltsen plädieren schon führende chinesische Militärs für eine Entspannung in der Tibet-Frage. Im Politbüro haben seinen Angaben zufolge die Reformer eine hauchdünne Mehrheit von fünf gegen vier. Allerdings ist der Chefunterhändler verärgert, weil derzeit nichts weitergeht. Die kommunistische Führung in China hatte die Gespräche im Mai angeboten, zwei Monate nach den gewaltsamen anti-chinesischen Protesten in Tibet.

Peking verzögert Ergebnis
Die Tibeter hätten zwar "nie geglaubt, dass das Tibet-Problem noch vor Olympia gelöst werden kann", so Gyaltsen. Als Peking aber bei der jüngsten Gesprächsrunde nicht einmal einer gemeinsamen Erklärung zustimmte, die beide Seiten dem Dialogprozess verpflichtet hätte, "machten wir klar, dass wir keinen Sinn in der Fortsetzung der Verhandlungen sehen". Auf chinesischer Seite habe offenbar der Wille zum ernsthaften Gespräch gefehlt, und die Verhandlungspartner hätten ständig neue Instruktionen von ihren Vorgesetzten bekommen. Von einem Abbruch habe die tibetische Seite aber abgesehen, weil das "auch uns geschadet" hätte.

Foto: (c) Reuters

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