Experten wollen im Iran eine Anlage zum Bau von Langstreckenraketen entdeckt haben.
Eine geheime Anlage im Iran zur Entwicklung von Langstreckenraketen, die auch Ziele in Europa erreichen könnten, ist nach Angaben der britischen Zeitung "The Times" (Internetausgabe von Freitag) auf neuen Satellitenfotos entdeckt worden. Es soll sich dabei um jenes Gelände handeln, von dem der Iran am 4. Februar seine im Zuge seines Raumfahrtprogramms entwickelte Forschungsrakete Kavoshgar 1 abgefeuert hatte.
Fotos weisen auf Raketenanlage hin
Die Details der vom Satelliten
Digital Globe QuickBird vier Tage nach dem Abschuss erstellten Fotos weisen
nach Meinung von Experten darauf hin, dass der Iran dort seine Bemühungen
zur Entwicklung von Raketen mit einer Reichweite von 6000 Kilometern
konzentriert. Die Anlage befindet sich den Angaben zufolge 230 Kilometer
südöstlich von Teheran.
Die Zeitschrift "Jane's Intelligence Review" brachte die Anlage in Verbindung zum iranischen Langstrecken-Raketenprogramm, nachdem ein früherer Irak-Waffeninspektor die Aufnahmen analysiert hatte. Seiner Meinung nach folgen die Iraner dabei dem Vorbild Nordkoreas, indem sie ihr Raumfahrtprogramm zum Erwerb von Langstreckenraketen-Technologie nutzen.
Ähnliches System wie auch in Nord-Korea
Laut dem Experten
Geoffrey Forden vom Massachusetts Institute of Technology entspricht ein
Gebäude der Anlage weitgehend einem in der Raketenproduktionsstätte
Taepodong in Nordkorea. "Jane's"-Redakteur Avital Johanan meinte, eine
Analyse der Anlage habe ergeben, dass Teheran in etwa fünf Jahren in der
Lage sein könnte, Raketen mit einer Reichweite von 6000 Kilometern
herzustellen.
Diese Einschätzung ist ganz im Sinne der USA, die in Tschechien und Polen gegen den entschiedenen Widerstand Russlands und entgegen den Bedenken in der Bevölkerung in den betroffenen Ländern ein Raketenabwehrsystem installieren wollen, das 2013 in Betrieb gehen soll.