Integration

Getrennter Strand für Frauen

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Der Adria-Badeort Francavilla will im kommenden Sommer für Frauen eigene Strandabschnitte einrichten, damit auch Mosleminnen ohne Schleier sonnenbaden können.

Mit gutem Beispiel geht ein kleiner Badeort in Mittelitalien in Sachen Ausländerintegration voran: Die Stadtverwsaltung wird in der kommenden Badesaison getrennte Strände für moslemische Frauen einrichte, damit diese ungestört ohne Schleier baden können. "Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft und wir haben uns diesem Trend anzupassen. Wir müssen Menschen anderer Religionen respektieren, daher soll ab der Saison 2007 ein Strand für Frauen eingeführt werden", sagte der Bürgermeister von Francavilla, Roberto Angelucci.

Der Abschnitt soll durch eine Mauer von jenem der Männer getrennt und von der Gemeinde direkt verwaltet werden. Der Plan des Bürgermeisters sorgte allerdings für Unmut im Gemeinderat. Vizebürgermeister Giuseppe Pellegrini sprach sich gegen das Projekt aus: "Es ist mittelalterlich, Frauen von Männern zu trennen."

Andere Badeorte folgen Beispiel
Auch Riccione, die bekannte Badeortschaft an der Adria, plant für 2007 Strände für Mosleminnen. Jedes Jahr komme eine ultrareiche Klientel von Urlaubern vor allem aus Dubai an die Strände von Riccione, sagte Stadtsprecher Andrea Cicchetti. Die Mosleminnen gingen jedoch nur bei Sonnenuntergang baden und auch dann nur von Kopf bis Fuß bekleidet. Sollte der Betreiber eines Strandabschnittes im kommenden Jahr einen Bereich mit Stellwänden abstecken, damit die Damen sich im Badeanzug und geschützt vor männlichen Blicken sonnen könnten, würde die Stadt diese Initiative wohlwollend aufnehmen.

Das wenige Kilometer von Rimini entfernt gelegene Riccione lebt hauptsächlich vom Tourismus. Seit einigen Jahren kommen zu den traditionell aus Deutschland und Frankreich stammenden Urlaubern auch jeden Sommer zwischen 1.000 und 1.500 Touristen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien.

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