Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten: Die Hamas hat eine Waffenruhe ausgerufen - für die Dauer von 18 Monaten.
Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben ihres stellvertretenden Vorsitzenden Mussa Abu Marsuk einer längerfristigen Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zugestimmt. Die ägyptische Regierung, die zwischen der Hamas und Israel vermittelt, werde die Waffenruhe nach Konsultationen mit anderen palästinensischen Gruppierungen in zwei Tagen verkünden, sagte Marsuk in der Nacht auf Freitag der amtlichen Nachrichtenagentur MENA in Kairo. Die Waffenruhe soll demnach 18 Monate dauern.
Israel werde aufgerufen, sechs Grenzübergängen nach Gaza wieder zu öffnen, wurde Marsuk weiter zitiert. Über ein Abkommen zur Freilassung des verschleppten israelischen Soldaten Gilad Shalit werde später verhandelt.
Keine Stellungnahme aus Israel
Das Büro des israelischen
Ministerpräsidenten Ehud Olmert in Jerusalem wollte zu dem Bericht nicht
Stellung nehmen. Ägyptische Vermittler und Vertreter der Hamas hatten zuvor
von Fortschritten in den Gesprächen berichtet. Die im Gazastreifen
regierende Hamas-Organisation macht eine Öffnung der von Israel und Ägypten
geschlossenen Grenzübergänge zur Bedingung für eine Waffenruhe. Israel
fordert Garantien, dass der Waffenschmuggel in den Gazastreifen unterbunden
wird.
In Washington erörterten inzwischen US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr ägyptischer Amtskollege Ahmed Abul Gheit die Krise im Gazastreifen. Beide hätten die Notwendigkeit einer anhaltenden Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas betont, teilte ein Sprecher des US-Außenamts mit. Gesprächsthema seien auch die ägyptischen Pläne für eine internationale Geldgeber-Konferenz im nächsten Monat zur Hilfe für die notleidenden Palästinenser in Gaza gewesen. Offen blieb aber weiter, ob Clinton an diesem Treffen teilnehmen wird.