Video-Botschaft

Hisbollah verkündet ihren "Sieg"

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Über ihren Sender "Al-Manar" strahlte die schiitische Hamas ein Video aus, in dem es hieß, man habe die angeblich "unbesiegbare Armee besiegt".

In dem neuen Videoclip sind tausende Hisbollah-Unterstützer zu sehen, die Fahnen der Hisbollah und des Libanon schwenken. Zudem sind Ausschnitte von Reden des Hisbollah-Führers Scheich Hassan Nasrallah enthalten, in denen er den Sieg über Israel versprochen hatte.

Laut „Ynet“ beinhalten die jüngsten Vorschläge für eine Waffenruhe keine Entwaffnung der Hisbollah-Miliz als Vorbedingung. Stattdessen solle sich die israelische Armee schrittweise aus dem Libanon zurückziehen und von einer internationalen Friedenstruppe, einschließlich 10.000 französischen Soldaten, ersetzt werden.

Unterdessen bereitete sich die libanesische Regierung auf ein Ende des Krieges vor. Ministerpräsident Fouad Siniora erörterte mit Parlamentspräsident Nabih Berri die geplante Entsendung von 15.000 Soldaten in den Südlibanon. Am Mittwoch hatte Nasrallah erklärt, die Hisbollah unterstütze diese Entscheidung der Regierung. Dies würde der libanesischen Forderung nach einem sofortigen israelischen Rückzug aus dem Süden Nachdruck verleihen.

14 Raketen auf Nordisrael
Die Hisbollah hat am Freitag wieder mindestens vierzehn Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Dabei seien die Stadt Haifa und mehrere Ortschaften angegriffen worden, berichteten israelische Medien. In Haifa seien zwei Gebäude direkt getroffen worden. Es habe mehrere Verletzte gegeben.

Bei israelischen Luftangriffen auf eine Brücke im Nordlibanon sind am Freitag nach Angaben des Zivilschutzes zwölf Menschen getötet worden. Neue Luftangriffe wurden auch aus den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut gemeldet.

Zugangsbeschränkungen zum Tempelberg
Wegen der angespannten Sicherheitslage im Norden Israels hat die Jerusalemer Polizei für Moslems Zugangsbeschränkungen zum Tempelberg während des Freitagsgebets erlassen. Das drittwichtigste Heiligtum des Islam ("Haram al-Sharif") nach Mekka und Medina dürfen nur Moslems über 40 mit israelischen Identitätsausweisen betreten.

Noch immer keine Einigung
Im Tauziehen um eine Libanon-Resolution des UNO-Sicherheitsrates haben die USA und Frankreich Fortschritte erzielt, sich aber noch nicht einigen können. Strittig seien vor allem die Frage der Befugnisse einer internationalen Stabilisierungstruppe mit UNO-Mandat und der Zeitplan für den Abzug der israelischen Soldaten, wie aus Diplomatenkreisen in New York verlautete. Russland hat einen eigenen Vorschlag vorgelegt, um eine 72-stündige Feuerpause für humanitäre Hilfsleistungen herbeizuführen. Israel lehnte den Vorstoß Moskaus ab, die USA reagierten verärgert.

Der amerikanische UNO-Botschafter John Bolton sagte, nach intensiven Gesprächen auch mit einer Delegation arabischer Staaten sei eine Einigung näher gerückt. US-Außenministerin Condoleezza Rice und ihr französischer Ressortkollege Philippe Douste-Blazy wollten noch am Freitag nach New York reisen. Nach einem israelischen Fernsehbericht sieht der jüngste Vorschlag die Aufstockung der bisherigen UNO-Truppe im Südlibanon (UNIFIL) von derzeit 2.000 auf 20.000 Blauhelme vor.

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