Es gibt zahlreiche Berichte über unverhältnismäßige Gewalt der Soldaten.
Bei der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen zu Jahreswechsel haben Soldaten nach Angaben von Kameraden wehrlose Zivilisten in dem Palästinenser-Gebiet getötet. Das geht aus Augenzeugenberichten israelischer Soldaten der Militärakademie Yitzhak Rabin hervor.
Harsches Vorgehen
Wie "Haaretz" berichtete, erschoss ein
Elite-Soldat bei der am 18. Jänner beendeten dreiwöchigen Offensive unter
anderem eine Mutter und ihre zwei Kinder, die sich verlaufen hatten. Zudem
sei eine alte Frau hundert Meter von ihrem Haus entfernt getötet worden.
Andere Berichte beschreiben ein unverhältnismäßig harsches Vorgehen der
israelischen Streitkräfte sowie Vandalismus.
Der Direktor der Akademie, Dany Zamir, sagte im Rundfunk, die "sehr harten" Aussagen seien an den Generalstab übergeben worden, damit dazu ermittelt werden könne. Ein Armeesprecher sagte, die Streitkräfte wollten prüfen, wie glaubwürdig die Aussagen seien, dann werde gegebenenfalls eine Untersuchung eingeleitet.
1.300 Tote
Bei der Offensive im von der radikal-islamischen Hamas
kontrollierten, weitgehend abgeriegelten Gazastreifen starben nach Angaben
der palästinensischen Rettungskräfte mehr als 1.300 Menschen, rund 5.000
wurden demnach verletzt. Den palästinensischen Angaben zufolge waren 437
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren unter den Toten, fast 1.900 Kinder
wurden verletzt. Die israelische Armee wollte mit der Offensive fortgesetzte
Raketenangriffe auf Israel unterbinden.