Die Militärjunta versprach Menschen Geld, damit sie für die Regierung demonstrieren - die EU plant jetzt neue Sanktionen.
Gut zwei Wochen nach der Niederschlagung von Massenprotesten hat die Militärjunta in Burma am Samstag eine Demonstration von Regierungsanhängern organisiert. Busse brachten die Teilnehmer in einen Vorort von Rangun. Vielen Demonstranten wurde eine finanzielle Belohnung versprochen.
Es war die erste derartige Kundgebung seit den von buddhistischen Mönchen angeführten Protestmärschen im September. Die Junta schlug diese gewaltsam nieder. Nach Schätzungen von Dissidenten wurden 200 Menschen getötet und 6.000 inhaftiert.
UNO macht Druck
Unterdessen machte sich der UNO-Sondergesandte,
Ibrahim Gambari, erneut auf den Weg nach Südostasien, um den Druck auf die
burmesische Regierung für Reformen zu erhöhen. Erstes Ziel seiner Reise war
Bangkok. Die USA hatten am Freitag gefordert, der Diplomat solle so schnell
wie möglich nach Burma zurückkehren.
Bei seiner ersten Mission im September war Gambari sowohl mit Juntachef Than Shwe als auch mit der unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zusammengekommen.
EU plant neue Sanktionen
Nach der Verabschiedung der
abgeschwächten UNO-Resolution zur Verurteilung der Gewalt in Burma plant die
EU eine Verschärfung ihrer Sanktionen gegen die Militärjunta. Die
Außenminister der 27 EU-Staaten sollen bei ihrem Treffen nächsten Montag in
Luxemburg über ein Embargo gegen Lieferungen von Holz, Edelsteinen,
Halbedelsteinen, Mineralien und Metallen aus Burma abstimmen. Gegen die
Führung sind bereits weitgehende EU-Sanktionen in Kraft.
Direkte Gespräche zwischen dem Regime und der Demokratiebewegung gibt es nicht.