Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland ist erneut entbrannt: Moskau droht mit einer Verdoppelung des Preises. Kiew ist mit Zahlungen im Rückstand.
Im Streit um ausstehende Schulden für Erdgaslieferungen hat der russische Energieriese Gazprom der Ukraine mit einer Verdoppelung der Preise gedroht. Zwar seien inzwischen die ersten Schulden zurückgezahlt worden, sagte ein Gazprom-Sprecher. Dabei handle es sich allerdings noch nicht um die komplette vereinbarte Summe.
Doppelter Gaspreis droht
Sollte die Ukraine ihre Schulden nicht
begleichen, werde Gazprom dem Land den Preis in Rechnung stellen, den auch
westeuropäische Kunden zahlten. Dies sind derzeit rund 400 Dollar (314 Euro)
pro 1.000 Kubikmeter Gas, derzeit zahlt die Ukraine 180 Dollar pro 1.000
Kubikmeter.
2,4 Milliarden Dollar Schulden
Für die Monate September bis
November ist der ukrainische Gaskonzern Naftogaz laut Gazprom einschließlich
Strafgebühren mit 2,4 Mrd. Dollar (1,89 Mrd. Euro) im Rückstand. Gazprom
will den Streit bis Jahresende beilegen und hat außerdem bereits
Lieferkürzungen angedroht.
Durch die Ukraine wird der Großteil der Gasimporte der EU aus Russland gepumpt. Ein früherer Streit zwischen den beiden Ländern über die Gaspreise hatte im Jänner 2006 die Lieferungen in eine Reihe europäischer Länder kurzzeitig beeinträchtigt.