Kreml warnt

Medwedew gegen US-Raketenabwehrsystem

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Der neue russische Präsident Dmitri Medwedew hat dem geplanten US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa eine scharfe Absage erteilt.

Das Projekt des Pentagon "gefährde russische Interessen", kritisierte Medwedew, wie bereits sein Vorgänger Wladimir Putin, in einem Interview mit chinesischen Medien, aus dem die Moskauer Agentur Interfax am Donnerstag zitierte.

"Projekt ist überflüssig"
Es war Medwedews erste öffentliche Stellungnahme in dem Streit seit seinem Amtsantritt Anfang Mai. Der Präsident wiederholte Warnungen des Kremls vor russischen "Gegenmaßnahmen", sollten die USA ihre Pläne zur Stationierung von zehn Abfangraketen in Polen und einer Radarstation in Tschechien verwirklichen.

"Wir halten das Projekt für überflüssig (...) und haben das unseren Partnern offen und unmissverständlich gesagt", betonte Medwedew vor seinem Besuch am Freitag in China. Ein Raketenabwehrsystem wie es die USA derzeit planen, würde "zusätzliche Spannungen" verursachen. Leider habe Russland bisher keine positive Antwort auf seine Vorschläge erhalten, statt bilateraler Projekte ein kollektives Sicherheitssystem aufzubauen. Trotzdem sei Moskau zu weiteren Verhandlungen bereit: "Noch ist die Situation nicht völlig hoffnungslos."

Der neue russische Präsident war am Donnerstag zu seiner ersten Auslandsreise nach Kasachstan aufgebrochen. Am Freitag wird Medwedew zu einem offiziellen Besuch in China erwartet.

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