Blutige Bilanz

Mehr als 16.000 Gewaltopfer im Jahr 2006 im Irak

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Mehr als 16.000 Iraker kamen im Jahr 2006 durch Anschläge und bei Kämpfen ums Leben. 3.000 US-Soldaten sind seit Kriegsbeginn gefallen.

Die Regierung in Bagdad führt 14.298 Zivilpersonen, 1.348 Polizisten und 627 Soldaten in ihrer zum Jahresbeginn veröffentlichten Statistik auf. Die Zahl übersteigt die auf täglichen Medienberichten basierenden Berechnungen der Nachrichtenagentur AP um mehr als 2.500.

Trauriger Rekord
Reuters veröffentlichte am Dienstag ebenfalls Listen getöteter irakischer Zivilisten, die zeigen, dass die Zahl der im Irak getöteten Zivilisten am Jahresende einen Rekordstand erreichte. Nach diesen vom irakischen Innenministerium erhobenen Totenzahlen, die nicht offiziell veröffentlicht werden, kamen 2006 12.320 Zivilisten um. Die Zahlen lauten wie folgt: im Jänner 548 Tote, Februar 545, März 782, April 688, Mai 935, Juni 889. Ab Juli waren es dann monatlich fast immer mehr als tausend Menschen, die starben: im Juli 1065, August 769, September 1089, Oktober 1289, November 1850, Dezember 1930. Allgemein wird davon ausgegangen, dass nicht alle Todesopfer des Landes in diesen Listen erfasst wurden.

Sterben geht ohne Pause weiter
Bei US-Razzien in Bagdad wurden am Dienstag nach Militärangaben ein mutmaßlicher Waffenhändler mit Beziehungen zur Al Kaida und zwei weitere Personen getötet. Im Laufe der vergangenen Woche seien 60 Verdächtige festgenommen worden, hieß es weiter. Ein Bombenanschlag in Bagdad kostete drei Iraker das Leben, wie die Polizei mitteilte. Sieben Menschen wurden verletzt. Ein Mitglied des Provinzparlaments von Diyala und drei seiner Angehörigen fielen einem Mordanschlag zum Opfer.

GIs gegen irakische Soldaten
Bei einem Streit mit US-Truppen wurde ein irakischer Soldat getötet. Die tödliche Auseinandersetzung zwischen amerikanischen und irakischen Sicherheitskräften am Samstag in einem gemeinsam genutzten Stützpunkt in Falluja werde aber die Bemühungen um Kooperation nicht behindern, erklärte ein US-Militärsprecher am Dienstag. Die US-Streitkräfte meldeten unterdessen den Tod eines weiteren Soldaten. Die Zahl der getöteten US-Soldaten seit Kriegsbeginn im März 2003 erhöhte sich nach AP-Berechnungen damit auf 3.003.

Briten wollen bleiben
Der britische Premierminister Tony Blair, engster Verbündeter der US-Regierung, bekräftigte unterdessen die Absicht seiner Regierung, an der Truppenpräsenz im Irak und in Afghanistan festzuhalten. In seiner zehnten und wahrscheinlich letzten Neujahrsansprache sagte Blair, die Bedrohung von Seiten des internationalen Terrorismus lasse keine andere Wahl. In beiden Ländern zeigten die britischen Truppen "Tag für Tag, warum sie die besten in der Welt sind". Im Süden des Irak sind rund 7.000 britische Soldaten stationiert. Zur Hinrichtung von des früheren Diktators Saddam Hussein verlor Blair noch immer kein Wort.

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