Merkels Flieger musste in Hannover zwischenlanden, weil eines der Triebwerke überhitzt war. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit den Regierungsflugzeugen.
Erneut hat eine Panne mit einem deutschen Regierungsflugzeug die Reisepläne von Kanzlerin Angela Merkel empfindlich gestört. Auf dem Flug von Berlin zu dem EU-Gipfel nach Brüssel musste Merkel am Sonntag eine unplanmäßige Zwischenlandung in Hannover einlegen wegen Überhitzung eines Triebwerks. Merkel kam erst mit über einer Stunde Verspätung zu dem Sondertreffen der 27-EU-Staats- und Regierungschefs, wo sie bei der Abwehr von Protektionismus und neuen Zahlungsplänen ein tragende Rolle spielen sollte.
Merkel flog mit Ersatzmaschine weiter
Nach Angaben aus
Regierungskreisen signalisierte nach dem Start in Berlin eine Warnleuchte
die Überhitzung eines Triebwerks. Der Pilot schaltete daraufhin diesen Motor
ab und steuerte Hannover als nächstgelegenen Flughafen an. Erst Stunden
später konnte Merkel mit einer Ersatzmaschine der Flugbereitschaft der
Regierung wieder in Richtung Brüssel weiter fliegen. "Der Pilot hat streng
nach Vorschrift gehandelt, mit nur einem Triebwerk kann nicht geflogen
werden", hieß es.
Flotte der Flugbereitschaft soll erneuert werden
Mit den betagten
Maschinen der Flugbereitschaft hat es schon oft Probleme gegeben. Die Flotte
wird deshalb in den nächsten Jahren für mehr als eine Milliarde Euro
erneuert. Im Juli des vergangenen Jahres konnte Merkel an ihrem 54.
Geburtstags wegen eines Schadens an ihrem Flugzeug nicht wie geplant von
Algerien nach Deutschland zurückkehren.
Immer wieder Zwischenfälle
Der deutsche Bundespräsident
Horst Köhler musste im September mit einem Linienflug von Peking nach
Frankfurt zurückkehren, weil seine Luftwaffen-Maschine defekt war. Mit einem
kurzfristig eingeflogenen Ersatzteil hatte der Schaden am Airbus "Konrad
Adenauer" nicht behoben werden können. Ende 2007 wurde Köhler gezwungen,
seine Teilnahme an einer Preisverleihung in Aachen wegen technischer
Probleme mit zwei Flugzeugen kurzfristig abzusagen.
Einen schweren Zwischenfall erlebte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Mai 2006. Kurz nach dem Start zum EU- Lateinamerika-Gipfel nach Wien signalisierte ein Instrument im Cockpit einen drohenden Druckabfall. Der Pilot musste im Sinkflug Wien ansteuern.