Der Komplize der New Yorker Terroranschläge scheiterte mit seinem Berufungsantrag.
Der Franzose Zacarias Moussaoui muss wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 lebenslang in den USA im Gefängnis bleiben. Ein US-Gericht lehnte am Montag einen entsprechenden Berufungsantrag seiner Anwälte ab. Moussaoui hatte gestanden, von den Anschlagsplänen am 11. September 2001 gewusst zu haben, sein Geständnis aber später zurückgezogen.
Lebenslänglich bestätigt
Das Berufungsgericht
bestätigte das Urteil gegen Moussaoui "in vollem Umfang" und lehnte eine
Wiederaufnahme des Prozesses ab, wie die drei Richter erklärten. Sie
bestätigten auch die lebenslange Haftstrafe. Moussaoui ist bisher der
einzige Beteiligte, der wegen der Anschläge vom 11. September rechtmäßig
verurteilt wurde. Der marokkanischstämmige Franzose soll im Vorfeld von den
Anschlagsplänen in New York und Washington gewusst haben.
Moussaoui kann nun noch verlangen, dass sich das Berufungsgericht in einer Sitzung aller Richter erneut mit seinem Berufungsantrag beschäftigt, anschließend kann er vor den Obersten Gerichtshof der USA ziehen.
Moussaoui war im Mai 2006 von einem Geschworenengericht in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Prozess hatte er gestanden, an dem Komplott für den 11. September beteiligt gewesen zu sein. Danach hätte er ein Flugzeug ins Weiße Haus fliegen sollen, wäre er nicht einen Monat vor den Anschlägen festgenommen worden, weil er an einer US-Pilotenschule als verdächtig aufgefallen war. Wenige Tage nach der Verurteilung zog er das Geständnis überraschend zurück und legte Berufung ein.
Hochsicherheitstrakt in Colorado
Der Berufungsantrag verwies auf
die Rücknahme des Geständnisses und stellte zudem die lebenslange Haft in
Frage. Außerdem warfen Moussaouis Anwälte der US-Regierung vor, ihnen
Beweise vorenthalten zu haben. Dem Berufungsantrag wurden jedoch kaum
Erfolgschancen eingeräumt, weil Schuldeingeständnisse nicht nach einer
Verurteilung zurückgezogen werden können. Moussaoui sitzt in einem
Hochsicherheitstrakt im US-Bundesstaat Colorado ein.
Im vergangenen November hatte die US-Regierung angekündigt, dem selbst erklärten Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, und vier seiner mutmaßlichen Komplizen vor einem zivilen Gericht in New York den Prozess machen zu wollen. Die Zivilverfahren sollen die bisherigen Militärverfahren im US-Gefangenenlager Guantanamo ersetzen.