Stilllegung gestoppt

Nordkorea will Atomprojekt doch vorantreiben

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Washington hat Nordkorea nicht von der Terror-Liste gestrichen. Nun will Pjöngjang sein Atomprojekt doch vorantreiben - aus Ärger über die USA.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben die Arbeiten zur Stilllegung seiner Atomanlagen ausgesetzt. Das Außenministerium in Pjöngjang warf den USA am Dienstag vor, die Vereinbarungen zur Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms nicht eingehalten zu haben. Washington habe das Land bisher nicht von der US-Liste der Terrorismus-Unterstützer gestrichen. Die Koreanische Demokratische Volksrepublik habe daher entschieden, die Arbeiten zur Stilllegung unverzüglich zu unterbrechen, zitierten die Regierungsmedien einen Ministeriumssprecher.

Pjöngjang hatte im Juni eine detaillierte Liste zu Nuklearmaterial und Atomanlagen im Land übergeben. Im Gegenzug hatten die USA angekündigt, das Land von der Terrorismusliste zu streichen. Die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA zitierte am Dienstag einen Mitarbeiter des Außenministeriums mit den Worten, man habe entschieden, den Rückbau der Atomanlage Yongbyon sofort auszusetzen. Vielmehr werde jetzt über einen Wiederaufbau der Anlage nachgedacht. Grund dafür sei, dass sich die USA nicht an Absprachen gehalten hätten. Vor wenigen Wochen hatte US-Außenministerin Condoleezza Rice den von Nordkorea vorgelegten Atombericht bemängelt und erklärt, er gehe nicht auf den Verdacht der USA ein, dass Nordkorea heimlich Uran für Atomwaffen anreichere. Auch bleibe das ostasiatische Land Antworten auf Fragen nach einem Technologietransfer in andere Länder schuldig.

Foto: (c) AP

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