Provokation im Meer

Peking ließ US-Flottenverband nicht einlaufen

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Ausgerechnet am US-Thanksgiving-Fest ließ China den US-Flottenverband nicht in Hongkong einlaufen. In letzter Minute kam es dennoch zu einer Einigung.

China hat einem US-Flugzeugträgerverband am Donnerstag erst nach längerem Zögern erlaubt, für das amerikanische Thanksgiving-Fest vor Hongkong zu ankern. Der Besuch der "USS Kitty Hawk" war seit Wochen geplant und ursprünglich sollte sie bereits am Mittwoch einlaufen, doch hatte China Medienberichten zufolge zunächst die Erlaubnis verweigert.

Am Donnerstag erklärte nun ein Sprecher des Außenministeriums in Peking, die Regierung habe aus "humanitären Gründen" eine Erlaubnis erteilt. Damit solle den 8.000 Mann Besatzung des Flugzeugträgers und seiner Begleitschiffe ermöglicht werden, Thanksgiving in Hongkong zu feiern. Das amerikanische Erntedankfest ist einer der wichtigsten Feiertage in den USA und zahlreiche Angehörige der Matrosen waren bereits zu den geplanten Feiern in die ehemalige britische Kronkolonie geflogen.

"Ich vermisse meinen Papa", sagte ein 14-jähriger Bub, dessen Vater an Bord der Flotte ist. "Wir dachten, er würde da sein, aber wir wissen nicht, was los ist. Ich bin wirklich traurig."

US-Kriegsschiffe ankern häufig vor Hongkong. Allerdings kommt es in Krisenzeiten zwischen China und den USA manchmal vor, dass Peking die Erlaubnis verweigert. Nach einem Besuch von US-Verteidigungsminister Robert Gates Anfang des Monats waren die augenblicklichen Beziehungen aber als gut beschrieben worden. Allerdings gab es in jüngster Zeit auch Spannungen: So könnte die Entscheidung eine Reaktion auf das jüngsten Treffen des Dalai Lama, des Exil-Oberhaupts der Tibeter, mit US-Präsident George W. Bush sein. Zudem wollen die USA der von China abtrünnigen Inselrepublik Taiwan mit 940 Millionen Dollar (63,5 Mio. Euro) dabei helfen, ihr Raketensystem zu erneuern.

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