Nach dem Mord an der russischen Journalistin Politkowskaja vor rund einem Jahr wird noch immer ermittelt - der Chefermittler ist jetzt abgezogen worden.
Bei den Nachforschungen zum Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja hat die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau nun doch einen neuen Chefermittler ernannt. Vor kurzem hatte eine Justizsprecherin noch personelle Änderungen bestritten.
Zusatzgruppe eingesetzt
Sergej Iwanow habe bereits Ende August
seine Arbeit aufgenommen, so die Generalstaatsanwaltschaft. Zudem sei eine
zweite Ermittlergruppe mit dem Fall betraut worden, die ebenfalls unter der
Leitung Iwanows stehe. Begründet wurde der Schritt mit der hohen
Arbeitsbelastung der Ermittler.
Die Redaktion der Zeitung "Nowaja Gaseta", für die Anna Politkowskaja gearbeitet hatte, stellt parallel dazu ihre eigenen Ermittlungen in dem Mordfall an. Die Journalisten vermuten, die Ermittlungen der Behörden würden aus politischen Motiven vertrödelt.
Sicherheitsdienst in Mord involviert
Generalstaatsanwalt Juri
Tschaika hatte vorige Woche mitgeteilt, für den Mord an Politkowskaja sei
eine Verbrecherbande verantwortlich, der auch aktive und ehemalige
Mitarbeiter der Sicherheitsdienste angehörten sowie Tschetschenen. Die
Drahtzieher der Tat säßen jedoch im Ausland.
Politkowskaja, eine ausgewiesene Gegnerin von Präsident Wladimir Putin, war am 7. Oktober vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen worden. Die Tat hatte weltweit Empörung ausgelöst.