Nach der dreimonatigen Waffenruhe soll es erneut zu Angriffen kommen.
Nach Ablauf einer dreimonatigen Waffenruhe wollen nigerianische Rebellen ihre Angriffe auf Öl-Fördereinrichtungen im Süden des Landes in der kommenden Woche wieder aufnahmen. Die Bewegung für die Emanzipation des Niger-Deltas (MEND) erklärte, sie werde alle Einrichtungen der Ölindustrie, die in der Vergangenheit schon angegriffen worden seien, niederbrennen und die Angriffe auch nicht länger auf Pipelines beschränken.
Angola profitiert von Übergriffen
Durch die Angriffe
der MEND-Kämpfer ging die Ölförderung in Nigeria so stark zurück,
dass Angola zum größten Ölproduzenten Afrikas werden konnte. Am 15. Juli
hatte die MEND eine zunächst zweimonatige Waffenruhe erklärt, die dann
einmal um einen Monat verlängert wurde. Die MEND fordert von der Regierung,
die verarmte Bevölkerung in der Niger-Mündung am Ölreichtum zu beteiligen.
Sie wollte, dass die Waffenruhe zur Aufnahme von Verhandlungen mit der
Regierung führt.
Amnestie-Angebot abgelehnt
Die Regierung bot den Rebellen im
August eine Amnestie an. Ein MEND-Führer, Ebikabowei Victor Ben, gab
daraufhin mit 1.000 Kämpfern seine Waffen ab. Die Rebellenorganisation
insgesamt lehnte das Amnestie-Angebot aber ab. Ein Sprecher warnte in der am
späten Mittwochabend verbreiteten Erklärung, nicht auf die Aussagen der
Regierung zu vertrauen, dass das Amnestieprogramm erfolgreich gewesen sei.
Kommandanten, die sich ergeben hätten, seien ersetzt worden.