16 Prozent Plus

Rumänische Nettoeinkommen stiegen heuer kräftig

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In den ersten zehn Monaten wuchsen Einkommen um satte 16 Prozent. Das Wirtschaftswachstum des Landes kann aber nicht mithalten.

Wer in Rumänien ein Unternehmen hat, muss jeden Monat tiefer in die Tasche greifen. Laut Bericht der Zeitung "Ziarul Financiar" haben die rumänischen Nettoeinkommen heuer in den ersten zehn Monaten um 16 Prozent zugelegt. Allein im September habe das Plus gegenüber September des Vorjahres 20,9 Prozent betragen, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Freitag-Ausgabe). Das Wirtschaftswachstum halte mit diesen Steigerungsraten jedoch nicht wirklich mit.

Landwirtschaft durch Dürre beeinträchtigt
"Wäre die Dürre diesen Sommer nicht gewesen, würde das Wirtschaftswachstum heuer bei mehr als acht Prozent liegen", sagte der rumänische Premierminister Calin Tariceanu in einem Interview in London. Die Dürre habe das Wachstum auf rund sechs Prozent gedrückt. Doch laut österreichischem Handelsdelegierten in Bukarest, Walter Friedl, würden weder das geringere Wachstum noch die steigenden Löhne die österreichischen Betriebe in Rumänien sonderlich stören.

Brummende Konjunktur in Rumänien?
"Es ist nur der Agrarsektor betroffen. Ansonsten brummt die Konjunktur wie irre. Porsche Austria verkauft heuer zum Beispiel um 40 Prozent mehr Autos in Rumänien als letztes Jahr", sagte Friedl zum "WirtschaftsBlatt". Dieser zunehmende Konsum habe wiederum mit den gestiegenen Einkommen zu tun. "Natürlich müssen die Firmen höhere Gehälter zahlen. Aber im Prinzip freuen wir uns darüber. Denn das heißt, dass die Leute rausgehen und ihre Kreditkarte zücken."

Nicht primär Billiglohnland
Laut Friedl haben die Österreicher immer schon auf den Markt gesetzt und - anders als die Italiener - Rumänien nie nur als Billiglohnland gesehen. "Die Italiener haben in den 90er Jahren riesige Produktionsstätten hier eröffnet, etwa für die Textilindustrie. Die ziehen bereits weiter nach Indien", so der Handelsdelegierte. Dazu komme, dass das Durchschnittsnettoeinkommen mit 306 Euro im Monat nach wie vor niedrig sei.

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