Ex-Verteidigungsminister Rumsfeld sagte, Bush sei klüger als vermutet. Auf die Frage, ob er ihn vermisse, sagte er allerdings : "Äh, nein".
In seinem ersten Interview seit seinem Rücktritt hat der frühere US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Entwicklung in Afghanistan als großen Erfolg bezeichnet. 28 Millionen Menschen dort seien jetzt frei, mit einem eigenen Präsidenten und einem eigenen Parlament, sagte der Ex-Minister der Zeitschrift "GQ" für die Oktoberausgabe. Zur Entwicklung im Irak erklärte er, der Regierung dort sei es nicht gelungen, die Basis für eine Demokratie zu schaffen.
"USA können keinen Krieg verlieren"
Rumsfeld
erklärte, das Verteidigungsministerium und die US-Streitkräfte seien nicht
für Fehlschläge in Afghanistan oder im Irak verantwortlich zu machen. "Die
amerikanischen Streitkräfte können einen Kampf nicht verlieren, sie können
einen Krieg nicht verlieren", sagte er. "Auf der anderen Seite können sie
den Kampf auch nicht allein gewinnen. Dafür ist Diplomatie nötig, dafür ist
wirtschaftliche Hilfe notwendig, viele Dinge, die über den Bereich des
Verteidigungsministeriums hinausgehen."
Rumsfeld vermisst Bush nicht
In dem Interview, das auf seiner
Ranch in der Nähe von Taos in New Mexico geführt wurde, sprach der
75-Jährige über seine Karriere und äußerte sich zu früheren Kollegen. Er
glaube, dass US-Präsident George W. Bush "viel intelligenter und neugieriger
ist, als die Leute annehmen". Allerdings konnte er sich nicht daran
erinnern, wann er das letzte Mal mit dem Präsidenten gesprochen hat. Auf die
Frage, ob er Bush vermisse, antwortete Rumsfeld: "Äh, nein."