Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat den am Montag bevorstehenden Paris-Besuch des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi verteidigt.
"Wenn man nicht jene Länder anerkennt, die den Weg der Respektabilität gehen, was soll man dann jenen sagen, die sich für den entgegengesetzten Weg entscheiden", sagte Sarkozy am Samstagabend am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Lissabon.
"Ich habe kein Problem, mich mit Gaddafi zu treffen, der die Opfer von Lockerbie entschädigt, dessen Geheimdienste mit westlichen Diensten zusammenarbeiten und der die bulgarischen Krankenschwestern freigelassen hat." Die fünf Frauen und ein palästinensischer Arztwaren in Libyen wegen der angeblichen Infizierung von etwa 400 Kindern mit dem HI-Virus zunächst zum Tode verurteilt worden.
Sarkozy war im Juli einen Tag nach der Freilassung der Bulgarinnen nach Tripolis geflogen und hatte Gaddafi dort unter anderem die Lieferung von Waffen und von Atomtechnologie zugesagt. "Wir haben Verträge bekommen, ohne einen Millimeter von unseren Prinzipien abzuweichen", sagte Sarkozy. Deswegen habe Sarkozy auch verdient, in Paris empfangen zu werden. "Er hat seine Persönlichkeit, sein Temperament. Es liegt nicht an mir, darüber ein Urteil zu fällen", sagte Sarkozy über Gaddafi.