Kuba

USA bauen Guantanamo aus

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Zusätzlich zu den bisherigen Trakten des umstrittenen Gefangenenlagers errichtete die Armee das neue "Camp 6" mit 168 Einzelzellen.

Die US-Armee hat das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ausgebaut. Zusätzlich zu den bisherigen Trakten sei das neue "Camp 6" mit 168 Einzelzellen errichtet worden, teilte die Armee am Freitag in Washington mit.

Es handelt sich um einen Hochsicherheitstrakt, durch den die Kontakte zwischen den Gefangenen auf ein Minimum reduziert werden sollen. Hintergrund ist eine Meuterei im Mai, bei der nach Angaben der Justizverwaltung zehn Häftlinge Selbstmorde vorgetäuscht hatten, um anschließend die zur Hilfe eilenden Wärter zu attackieren. Dabei waren sechs Gefangene mit Gummigeschoßen verletzt worden. In Guantanamo werden derzeit 430 Häftlinge festgehalten, die meisten bereits seit mehreren Jahren und ohne Gerichtsverfahren.

Auch Gerichtskomplex geplant
Für die kommenden Monate ist in Guantanamo auch der Bau eines neuen Gerichtskomplexes geplant. Die Gerichtsgebäude sollen ab Mitte 2007 für Militärverfahren gegen 60 bis 80 mutmaßliche Terroristen genutzt werden, die dort inhaftiert sind.

US-Präsident George W. Bush hatte im Oktober ein Gesetz in Kraft gesetzt, das ihm breite Vollmachten im Umgang mit Terrorverdächtigen einräumt, und damit den Weg freigemacht für spezielle Militärtribunale. Menschenrechtsaktivisten kritisieren das Gesetz, das ihrer Ansicht nach Misshandlungen billigt. Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof den Plan zur Aburteilung der Verdächtigen vor Sondertribunalen als rechtswidrig eingestuft.

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