Zehntausende dabei

Weltweit Demonstrationen gegen Gewalt gegen Frauen

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Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen sind weltweit tausende Menschen auf die Straße gegangen.

Allein in der italienischen Hauptstadt Rom demonstrierten am Samstag rund 50.000 Menschen. Auch in Frankreich protestierten Tausende. In Südamerika begannen bereits am Freitagabend erste Proteste.

In Guatemala wurde mit Kerzen die Zahl 438 gebildete - die Anzahl an Frauen, die bisher dieses Jahr getötet wurden. In Chiles Hauptstadt Santiago de Chile hielten Demonstranten Plakate mit Porträts von Opfern in die Höhe.

Frauen marschieren in Caracas gegen Gewalt

Frauen marschieren in Caracas gegen Gewalt

© APA/AFP/FEDERICO PARRA
× Frauen marschieren in Caracas gegen Gewalt

In Istanbul versammelten sich rund 500 Frauen und hielten Schilder mit Sätzen wie "Wir werden nicht still bleiben" hoch. Auch in Ankara gab es Demonstrationen.

In Frankreich sagte Maelle Lenoir von der Gruppe All of Us: "Wir wollen keine Toten mehr zählen." Sie forderte die Regierung auf, mehr Geld für ein Ende der Gewalt gegen Frauen auszugeben. In Frankreich wurden dieses Jahr bisher 121 Femizide registriert. 2022 waren es 118.

In Bordeaux halten Frauen Namen von Femizid-Opfern hoch

In Bordeaux halten Frauen Namen von Femizid-Opfern hoch

© APA/AFP/THIBAUD MORITZ
× In Bordeaux halten Frauen Namen von Femizid-Opfern hoch

In Österreich veröffentlichte die Regierung ein gemeinsames Statement. In einem Video, das Samstag früh auf allen Social-Media-Kanälen der Ministerinnen und Minister bzw. der Ressorts freigeschaltet wurde, artikulieren sie ihre Unterstützung für die UNO-Kampagne "Orange the world" gegen Gewalt an Frauen.

Auch in zahlreichen deutschen Städten demonstrierten Menschen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen.

Bei der Großdemonstration in Rom versammelten sich die Menschen auf dem Gelände des Circus Maximus und schwenkten Plakate mit Slogans für mehr Sicherheit für Frauen. Auch in anderen italienischen Städten gab es Kundgebungen. Seit Jahresbeginn wurden laut jüngsten Angaben 107 Frauen in Italien ermordet, viele davon von ihren Ehemännern oder Lebensgefährten. Damit setzt sich ein negativer Trend fort, der bereits 2015 begonnen hatte, wie das Institut Eures in einem Bericht zeigt. An jedem dritten Tag wird in Italien eine Frau ermordet.

Tausende Menschen bei von der

Tausende Menschen bei von der "Non una di meno" (Keine weniger)-Bewegung organisierten Demo in Rom

© APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI
× Tausende Menschen bei von der

Organisiert wurde die Demonstration in Rom von italienischen Frauenverbänden. Sie klagen zudem über Diskriminierungen am Arbeitsmarkt und einen Mangel an Kinderbetreuungsplätzen. Sie fordern mehr Teilzeitjobs und Unterstützung für Familien sowie Chancengleichheit und ein Ende des sexistischen Umgangs mit Frauen.

Die Demonstrationen in Italien standen unter dem Eindruck des Mordes an einer 22-jährigen Ingenieurstudentin aus Venedig, die von einem gleichaltrigen Studienkollegen mit Messerstichen ermordet wurde. Der Mann wurde nach einer siebentägigen Flucht, die ihn auch nach Lienz geführt hatte, nahe Leipzig gefasst. Er wurde am Samstag von Deutschland nach Italien ausgeliefert und sitzt jetzt in Verona in Untersuchungshaft. Die Leiche der Frau wurde vor einer Woche in einer Schlucht in einem Berggebiet der friaulischen Provinz Pordenone gefunden.

Schuh-Paare mit den Namen von Femizid-Opfern in Rio de Janeiro

Schuh-Paare mit den Namen von Femizid-Opfern in Rio de Janeiro

© APA/AFP/TERCIO TEIXEIRA
× Schuh-Paare mit den Namen von Femizid-Opfern in Rio de Janeiro

Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird und die die allgemeine Stärkung von Frauenrechten zum Ziel haben. Dabei kommen vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut und Frauenmorde zur Sprache.

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