Das Schiff mit 629 Migranten an Bord löst einen Konflikt zwischen Italien und Malta aus.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini bleibt im Streit mit Malta um die Einfahrt des NGO-Schiffes "Aquarius" mit 629 Migranten an Bord hart. "Menschenleben zu retten ist eine Pflicht, doch Italien darf nicht zu einem riesigen Flüchtlingslager werden. Italien sagt jetzt nicht mehr 'Ja' und folgt. Diesmal sagen wir 'Nein'", gab Salvini am Montag auf Twitter bekannt.
Der Chef der rechten Lega kritisierte die im Mittelmeerraum aktiven NGOs. Das niederländische Schiff "Sea Watch 3" sei nur in libyschen Gewässern unterwegs, um weitere Migranten nach Italien zu bringen, so der Vorwurf des Innenministers.
Menschen müssen an Bord ausharren
Für seine Haltung kritisiert wurde Salvini von seinem Amtsvorgänger Marco Minniti. "Auch als im vergangenen Jahr in 36 Stunden 26 Schiffe mit 13.500 Migranten eingetroffen sind, habe ich nie die italienischen Häfen gesperrt. Auch damals konnten wir beweisen, dass man Sicherheit mit Menschlichkeit verbinden kann", erklärte Minniti im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Montagsausgabe).
Das Rettungsschiff "Aquarius" harrt weiter mit Hunderten Migranten und Helfern von Ärzte ohne Grenzen (MSF) sowie SOS Mediterranee an Bord vor Italien und Malta aus. Die Situation auf dem Schiff sei ruhig, aber "nicht ideal", teilte MSF mit. An Bord befinden sich 123 nicht begleitete Minderjährige, elf Kinder und sieben schwangere Frauen. Das Schiff warte auf Anweisungen über den sicheren Hafen, in dem die Migranten gebracht werden sollen.