US-Diplomaten sollen nach einem Besuch in einem Labor in Wuhan bereits 2018 vor Sicherheitsmängel und einer Pandemie gewarnt haben.
Ein Artikel der "Washington Post" sorgt nun für reichlich Wirbel. Wie das Blatt aus US-Diplomatenkreise erfahren haben will, sollen die Amerikaner bereits 2018 ein Labor in Wuhan vor einem Coronaviren-Ausbruch gewarnt haben. Vor zwei Jahren besuchten die Amerikaner das "Wuhan Institute for Virology" und waren zutiefst besorgt über die Umstände dort.
Laut internen und als sensibel eingestuften Berichten sollen die chinesischen Forscher bereits damals Corona-Viren bei Fledermäusen und deren Übertragung auf den Menschen erforscht haben.
Zurück in den USA warnten sie laut "Post" in einem der Berichte ausdrücklich vor einer Pandemie, wie sie nun tatsächlich ausbrach. Besonders die Mängel im Management und in der Sicherheit bereiteten den US-Experten Sorgen. Sie empfahlen US-Präsident Donald Trump sogar Hilfe hinzuschicken, unternommen wurde aber nichts.
Dass das Virus tatsächlich in einem Labor gezüchtet wurde, will auch das US-Militär nicht ausschließen. "Wir haben viele Geheimdienste gehabt, die sich das genau angesehen haben", sagte Generalstabschef Mark Milley am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit US-Verteidigungsminister Mark Esper. "Ich würde an dieser Stelle einfach sagen: Es ist nicht eindeutig."
Das Gewicht der Beweise gehe zwar in Richtung eines natürlichen Ursprungs. "Aber wir wissen es nicht genau."
Wissenschafter unterstützen These nicht
Wissenschaftler halten es nicht für plausibel, dass das Coronavirus menschengemacht ist. Vielmehr wird eine natürliche Übertragung für wahrscheinlich gehalten: Entweder könnte das Virus direkt von Fledermäusen übergesprungen sein oder einen tierischen Zwischenwirt genutzt haben. Tatsächlich fehlen bis heute aber abschließende Erkenntnisse, wie sich der Mensch ursprünglich genau mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hat.