Nach Wien-Wahl

Rot-Pink steht: Nur Personalfragen sind noch offen

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Erstmals wird es in Österreich auf Landesebene eine rot-pinke Koalition geben. 

Wien. Corona-bedingt ­waren ­diese Koalitionsverhandlungen extrem speziell, sagt in Insider. Kleinstgruppen statt großer Runden, Top-Speed und eine fast freundschaftliche Atmosphäre prägten das Bild.
Open End. In einer intensiven Arbeitssitzung mit Open End schlug gestern die Hauptrunde um ­Michael Ludwig und Christoph Wiederkehr im Rathaus die entscheidenden Pflöcke für das rot-pinke Projekt ein.
Personalia und Finanzen. Die Ergebnisse aller Untergruppen von Bildung über Gesundheit bis Transparenz wurden abgenickt. In der Hauptrunde sind bis zu den Parteivorständen am kommenden Montag „nur“ noch Personalfragen und die Finanzen offen.
 
Bildung für Wiederkehr. Dabei ist fast fix, dass Christoph Wiederkehr die Bildung erhält. Offen ist, wie viel Kompetenzen (Personal, Wahlen, Jugend...) Jürgen Czernohorszky in sein neues Ressort mitnimmt und wie die Planungs- und Verkehrsagenden von Birgit Hebein aufgeteilt werden.
 
Finanzen. Finanzstadtrat Peter Hanke muss noch die budgetären Auswirkungen der paktierten Pro­jekte prüfen, bevor diese endgültig von der Hauptrunde abgesegnet werden.
Großer Wurf. „Wir präsentieren die Resultate am Dienstag. Beiden Seiten war bewusst, dass es eine Win-win-Situation für Ludwig und Wiederkehr ist“, so ein Verhandler: Der SP-Chef kann mit einer rot-pinken Koalition endlich aus dem langen Schatten seines rot-grünen Vorgängers Michael Häupl treten – und sein ganz eigenes Projekt für die Zukunft Wiens präsentieren.
 
Ludwig stark wie nie. Er ist ab sofort so stark wie kaum ein SPÖ-Bürgermeister vor ihm – und er wird natürlich im Bund das Tempo vorgeben. Mit Rot-Pink setzt er ein Zeichen, dass es auch dort eine Alter­native zu Türkis-Grün gibt.
 
Jackpot für Wiederkehr. Und Christoph Wiederkehr scheint vor Glück fast zu platzen. Er, der als „Wieder wer?“ verhöhnt wurde, ist jetzt die Nr. 2 von Wien. Und er hat jetzt die ein­malige Chance zu beweisen, dass die Pinken absolut regierungsfähig sind und ihre Visionen von besserer Bildung und Liberalismus in Gesellschaft und Wirtschaft in der Praxis umsetzen können. Auch das ist ein starkes Zeichen für den Bund.
 
Joe Galley
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