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320 Miba-Mitarbeiter müssen kurzarbeiten

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Rund ein Fünftel der österreichischen Beschäftigten des Autozulieferers ist von der Sparmaßnahme betroffen.

Die oberösterreichische Autozulieferer Miba AG schickt ab Mitte Februar 320 Mitarbeiter der Miba Sinter Austria in Vorchdorf auf Kurzarbeit. Das ist rund ein Fünftel der österreichischen Belegschaft. Die Betroffenen werden vier Wochen lang im Durchschnitt 25 Prozent kürzer arbeiten und dafür eine Bezugsverringerung von rund zehn Prozent hinnehmen müssen.

Nachfrage geht zurück
Der börsenotierte Zulieferer stelle sich auf schwierige Monate ein, so Miba-Vorstandsvorsitzender Peter Mitterbauer. Die angespannte Wirtschaftslage belaste vor allem die Automobilindustrie, die mit rund 40 Prozent des Gruppenumsatzes einer der Kernmärkte der Miba sei. Signifikante Nachfragerückgänge seien die Folge.

Aufträge halbiert
Der Standort Vorchdorf, wo Motoren-und Getriebeteile gefertigt werden, ist am stärksten betroffen. Dort arbeitet man zu 100 Prozent für die Automobilindustrie. Die Aufträge liegen derzeit bis zu 50 Prozent hinter den Erwartungen. 68 Leiharbeiter wurden bereits abgebaut, ein weiteres Personalpaket ebenfalls bereits umgesetzt: die Stammbelegschaft musste Urlaub, Überstunden und Zeitkonten abbauen, auch Bildungskarenz wurde angeboten. Mitarbeiter in Österreich werden standortübergreifend eingesetzt.

Stammteam soll bleiben
Man müsse die Kapazitäten an das schwache Marktumfeld anpassen, so Mitterbauer. "Die Miba beschäftigt in Österreich zurzeit 1.600 Mitarbeiter. Unser Ziel ist, mit der Stammbelegschaft durch diese schwierige Zeit zu kommen, da wir genau diese gut ausgebildeten Mitarbeiter für den kommenden Aufschwung brauchen." Bei der aktuellen Entwicklung der Auftragslage sei eine längerfristige Unternehmensplanung allerdings schwierig.

Der Konzern mit Hauptsitz in Laakirchen in Oberösterreich ist als Zulieferer der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie tätig. An 11 Standorten weltweit werden Sinterformteile, Gleitlager und Reibbeläge für Kraftfahrzeuge, Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge und Kraftwerke hergestellt. Die Miba beschäftigt rund 2.700 Mitarbeiter, mehr als die Hälfte davon an den österreichischen Standorten in Laakirchen, Vorchdorf und Roitham. Der Umsatz des börsenotierten Unternehmens im Geschäftsjahr 2007/08 betrug 387,7 Mio. Euro bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 27,6 Mio. Euro.

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