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4.500 Jobs wackeln bei Schaeffler in D

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Die Gewerkschaft will gegen den Stellenabbau kämpfen. Der Konzern will die Personalkosten in Deutschland um 250 Mio. Euro.

Beim schwer angeschlagenen deutschen Autozulieferer Schaeffler sollen 4.500 Stellen allein im Inland wegfallen. Das ergebe sich aus dem Umbaukonzept des Konzerns, demzufolge die Personalkosten in Deutschland um 250 Mio. Euro gesenkt werden sollen, teilten Gesamtbetriebsrat und IG Metall am Mittwoch mit. Alleine am Standort Schweinfurt sollten 1.034 Stellen wegfallen. In Deutschland hat Schaeffler 28.000 Mitarbeiter, weltweit 66.000.

Zahlreiche Maßnahmen zur Kostenreduktion
Schaeffler bestätigte die geplanten Einsparungen. "Würden wir dieses Kostenziel allein über den Abbau von Arbeitsplätzen erreichen wollen, entspräche dies einer Größenordnung von etwa 4.500 Arbeitsplätzen. Wir haben allerdings von Anfang an klar gemacht, dass wir betriebsbedingte Kündigungen so weit wie möglich vermeiden wollen", sagte Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger. "Wir setzen vielmehr auf eine Vielzahl anderer Maßnahmen, um die Personalkosten in Deutschland zu reduzieren und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten."

Gewerkschaft will sich wehren
Die Arbeitnehmervertreter kritisierten den Personalabbau als falsche Antwort auf die Herausforderungen. "Betriebsräte und die IG Metall werden sich mit allen rechtlichen und gewerkschaftlichen Mitteln gegen den geplanten Personalabbau wehren", hieß es in der Erklärung. "Nicht allein die Krise, sondern die hohe Verschuldung der Schaeffler-Gruppe treibt die Manager zu dieser Reaktion. Die Schaeffler-Beschäftigten, die das Unternehmen groß gemacht haben und loyal zum Familienunternehmen standen, sollen jetzt die Zeche zahlen."

Kein schlüssiges Gesamtkonzept
Die Arbeitnehmervertreter kritisierten zudem, dass Schaeffler bisher kein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt habe. Das Management müsse beantworten, wer die zukünftigen Eigentümer sein sollten und welchen Beitrag die Banken zur Sanierung leisten könnten.

Schaeffler begründete sein Sparkonzept mit Umsatzrückgängen in Folge der Wirtschaftskrise. Alleine die Automotive-Sparte habe im ersten Quartal 33 Prozent weniger Umsatz gemacht als im Vorjahreszeitraum. Auch für das Gesamtjahr erwartet Schaeffler einen deutlichen Umsatzrückgang.

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