Geld

418 Mio. mehr an Steuern wegen Rekord-Spritpreisen

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Laut ARBÖ konnte sich der Finanzminister im Vorjahr durch das teure Tanken über eine wahre "Steuerschwemme" freuen.

Die noch nie da gewesenen Rekord-Spritpreise im Vorjahr spülten dem Finanzminister 418 Millionen Euro zusätzlich in den Staatshaushalt - Das rechnet der ARBÖ anhand der Budget-Vollzugszahlen des Finanzministers vor. Dagegen musste ein durchschnittlicher Diesel-Fahrer Mehrkosten von 254 Euro pro Kopf hinnehmen, ein durchschnittlicher Benzin-Fahrer zusätzlich 186 Euro.

"So teuer wie nie"
Insgesamt verteuerte sich Diesel im abgelaufenen Jahr um 24,2 Cent pro Liter (gewichtet!), Eurosuper um 13,8 Cent. "Noch nie war Tanken in Österreich so teuer wie 2008", empört sich der Autofahrerclub. Im Schnitt kostete Diesel 1,279 Euro, Eurosuper 1,259 Euro pro Liter.

Mehr Mineralölsteuer
Die Mehreinnahmen von 418 Millionen Euro setzen sich demnach wie folgt zusammen: Laut Budgetvollzugsrechnung konnte der Finanzminister 205 Millionen Euro mehr an Mineralölsteuern einnehmen, obwohl der Treibstoffverbrauch rückläufig war. Abgezogen sind dabei bereits jene knapp 50 Millionen Euro, die den Bauern an Mineralölsteuer zurückgezahlt wurden (Agrardiesel). Erstmals habe die saftige Mineralölsteuer-Erhöhung von Juli 2007 voll aufs ganze Jahr durchgeschlagen, so der ARBÖ.

Mehr Umsatzsteuer
Hinzu kommen noch Umsatzsteuer-Mehreinnahmen von 213 Millionen Euro. (Zum Nachrechnen: In der Dieselpreisverteuerung stecken 4,1 Cent mehr Umsatzsteuer. Bei 7,3 Milliarden Liter Diesel sind das zusätzlich 158 Millionen Euro, wobei lediglich die Umsatzsteuer der privaten Verbraucher kalkuliert wurde, da sich die Firmen die Umsatzsteuer zum Großteil über den Vorsteuerabzug zurückholen. (Bei Benzin steckt ein zusätzlicher Umsatzsteueranteil von 2,3 Cent bei 2,4 Milliarden Liter Verbrauch.)

Die alte Regierung hatte mögliche Mehreinnahmen aus der Mineralölsteuer stets bestritten - trotz MöSt-Erhöhung, ärgert sich der ARBÖ. Ebenso waren Mehreinnahmen aus der Umsatzsteuer angezweifelt worden.

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