Die Industrie stöhnt unter Facharbeitermangel, aber mehr als die Hälfte der Industriebetriebe in Österreich will trotzdem nicht mehr Lehrlinge aufnehmen.
Laut einer Umfrage im Auftrag der Industriellenvereinigung (IV) wollen 42 Prozent der Industriefirmen ihre Lehrlingszahl steigern. Gleichzeitig gaben 80 Prozent an, zu wenig geeignete Bewerber für die Bereiche "Technik und Produktion" zu finden.
Suche nach qualifizierten Arbeitnehmern
Die Suche nach
qualifizierten Arbeitnehmern ist die am stärksten wachsende Sorge der
Industriellen. Wobei der "Trend zum 'höheren' Schulwesen das Potenzial an
gut ausgebildeten und qualifizierten Lehrbewerbern schmälert", so die
Industrie. Stark zurückgegangen ist hingegen der Kummer über die
Flexibilisierung der Arbeitszeit und die Höhe der Lohnnebenkosten.
Lehrlinge mit Migrationshintergrund
Der Umfrage zufolge haben 12
Prozent der Lehrlinge einen nicht deutschsprachigen Migrationshintergrund -
Tendenz steigend. Hier fordert die Industriellenvereinigung eine Stärkung
der Sprachkompetenz.
Neue Modelle gefordert
IV-Präsident Veit Sorger sprach sich am
Montag vor Journalisten für die Verbreitung bestehender Modelle wie des
Industrietechnikers aus. Außerdem forderte er eine laufende Umsetzung neuer
Modelle, wie die Lehre in Kombination mit der HTL-Matura. "Was wir brauchen
ist eine umfassende Bildungsreform", so Sorger.