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A-Tec-Aktionäre legen Basis für M&A

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Die Hauptversammlung der A-Tec beschloss am Freitag einen neuen Kapitalrahmen, ein Rückkaufprogramm und einen Aktiensplit.

Die Aktionäre des Mischkonzerns A-Tec haben am Freitag mit einer Reihe von Kapitalbeschlüssen die formelle Basis für den Einstieg eines Partners, eine Fusion oder den Kauf von Firmenanteilen mittels A-Tec Anteilen gelegt. Das börsenotierte Unternehmen hielt am Freitagnachmittag in Wien in brütender Hitze ihre zweite Hauptversammlung ab. Auch der Aufsichtsrat wurde neu besetzt. Laut CEO Mirko Kovats handelt es sich um reine Vorratsbeschlüsse, "es ist derzeit nichts Konkretes in der Pipeline." Der neue Finanzchef Christian Schrötter ließ aber keinen Zweifel daran, dass sich das aktuelle Umfeld nicht gur für das Aufbringen von Eigenkapital eignet.

Erhöhung des Grundkapitals
Zunächst hat die Hauptversammlung eine Erhöhung des Grundkapitals "aus Gesellschaftsmitteln" auf 26,4 Mio. Euro bzw. eine Vervierfachung der Aktien beschlossen. Eine Verbesserung der zuletzt spärlichen Eigenkapitaldecke ist damit freilich nicht verbunden. Sobald der Deal im Firmenbuch verankert ist, vervierfacht sich die Anzahl der Aktien (und viertelt sich der Kurs). Kovats verglich die Wirkung der Umbuchung aus den gebunden Rücklagen ins Grundkapital mit einem "de facto Aktiensplit".

Ferner beschlossen die Aktionäre ein genehmigtes Kapital von weiteren 10,3 Millionen Aktien, die der Vorstand in den kommenden fünf Jahren abrufen kann. Die Aufstockung kann gegebenenfalls unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre erfolgen, womit ein Partner über eine Sacheinlage oder Bargeld in die Firma kommen könnte. In diesem Szenario wäre ein solcher Partner im Extremfall der zweitgrößte Aktionär nach der Kovats-Stiftung M.U.S.T. Der Vorstand hat sich darüber hinaus die Genehmigung geben lassen, bis zu 10 Prozent der eigenen Aktien über die Börse zu einem Kurs zwischen 10 (heute noch: 40) und 25 Euro (heute: 100 Euro) zurückzuerwerben.

Frustration bei Kleinaktionären
Unter den rund 120 Kleinaktionären, die bei der Hauptversammlung anwesend waren, herrschte Frustration - kein Wunder: Vor einem Jahr war der Kurs des Papiers noch bei mehr als 190 Euro gelegen, heute, Freitag, wurde die A-Tec mit 57 Euro gehandelt. "Ich weiß nicht, wo die Erfolgsgeschichte ist, von der sie immer reden", schimpfte ein Streubesitzvertreter.

"Das Geschäft läuft nach wie vor wie die Hölle", versicherte Kovats mit Blick auf das laufende Jahr. Er erwartet für heuer einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro und wenigstens 4 Prozent Ebit-Marge. Die zuletzt dünne Eigenkapitalsituation werde sich gänzlich drehen, wenn alle Aktien an der Norddeutschen Affinerie (NA) verkauft worden sind. "Dann haben wir ein Gearing von 60 Prozent und schwimmen in Geld", meinte der Industrielle am Rande des Aktionärstreffens.

Kovats mit Interesse an Privatisierung
Kovats ist prinzipiell weiter daran interessiert, doch an der Privatisierung der serbischen Kupferunternehmens RTB teilzunehmen. Voraussetzung sei allerdings, dass die neuen Bedingungen der Ausschreibung akzeptabel seien und der Preis günstig ausfällt, sagte er.

Die um etwa 17.00 Uhr zu Ende gegangene Hauptversammlung besetzte auch den Aufsichtsrat teilweise neu: der frühere VA Tech-Manager Klaus Sernetz legte sein Mandat zurück. Neu in das Kontrollgremium zogen der UniCredit-Banker Klaus Requat, der frühere VA Tech-Vorstand Horst Wiesinger und der Berater Helmuth Palzer ein.

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