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Saftige Preiserhöhung wegen Ökostrom

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Die Klagenfurter Stadtwerke erhöhen den Strompreis um 15 Prozent. Andere Energieversorger werden nachziehen. Als Grund wird die Verdoppelung der Ökostrom-Förderung gennant.

Die bekannt gewordenen Strompreiserhöhungen in Kärnten haben für hitzige Debatten gesorgt. In Klagenfurt steigt der Strompreis ab 1. Feber um 15 Prozent, beim Landesenergieversorger Kelag um 3,4 Prozent. Begründet wird dieser Schritt mit der Verdoppelung der Ökostrom-Förderung. Für die Verteuerungen gab es heftige Kritik, unter anderem von der Arbeiterkammer, aber auch von mehreren Parteien.

Die Stadtwerke bzw. deren Tochtergesellschaft Energie Klagenfurt, rechneten vor, dass Kunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) derzeit 41,77 Euro pro Monat an Stromkosten hätten, künftig seien es 48,10 Euro monatlich. Das entspricht einer Verteuerung von rund 15 Prozent. Von der Preiserhöhung betroffen sind rund 51.000 Kunden.

Für Kelag-Kunden mit gleichem Verbrauch werden 1,70 Euro mehr pro Monat fällig. Kelag-Vorstand Hermann Egger betonte ausdrücklich, dass man trotz deutlich höherer Beschaffungskosten lediglich die gestiegene Ökostrom-Förderung an die Kunden weitergebe.

"Gewaltige Belastung"
AK-Präsident Günther Goach übte in einer Aussendung scharfe Kritik an den Stadtwerken. Eine Verteuerung von 15 Prozent sei eine "gewaltige Belastung", von den versprochenen Vorteilen der Energiemarkt-Liberalisierung sei nichts zu spüren. Seit 2000 hätten sich die Energiepreise für die Haushalte in Österreich um 15 Prozent verteuert, der Verbraucherpreisindex sei dagegen lediglich um zehn Prozent gestiegen.

Finanzierung umgestellt
Der Boom bei der Erzeugung von "grünen Strom" schlägt sich heuer auch in deutlich höheren Förderungen nieder. Die Energieregulierungsbehörde E-Control schätzt, dass die Ökostromförderung heuer um fast 100 Mio. Euro höher ausfallen wird als 2006.

Umgestellt wurde per Jahresbeginn 2007 die Finanzierung. Mussten die Konsumenten die Ökostromförderung in den Jahren zuvor über einen so genannten Förderbeitrag zahlen, so schlägt sich die Erzeugung von Ökostrom nun im so genannten Verrechnungspreis für Händler nieder. Dieser Verrechnungspreis ist nun wesentlich höher.

6 Prozent der Strom-Rechnung
Bei einem durchschnittlichen Haushalt schlage sich die Ökostromförderung mit rund 28 bis 30 Euro pro Jahr nieder, so Schönbauer. Auf der gesamten Stromrechnung (reiner Energiepreis, Netz sowie Steuern und Abgaben) nehme die Ökostromförderung einen Anteil von rund 6 Prozent ein.

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