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AIG-Direktorium stimmte für neuen Rettungsplan

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Das Direktorium des schwer angeschlagenen US-Versicherers AIG hat sich Kreisen zufolge auf ein überarbeitetes Rettungspaket verständigt.

Das neue Konzept sehe eine weitere Finanzspritze der US-Regierung in Höhe von 30 Milliarden Dollar (23,7 Mrd Euro) vor, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Sonntag. Das Geld soll aus dem 700-Milliarden-Rettungspaket (TARP) zur Verfügung gestellt werden.

Zudem beinhalte das Paket, über das das Direktorium abstimmte, auch Abschnitte, in denen es um eine Erleichterung der Bedingungen für bisher gewährte staatliche Hilfen gehe sowie einen Plan zur Verringerung der Schulden des Versicherers bei der Regierung.

Im Gegenzug für die Hilfsleistungen werde AIG der US-Notenbank Fed die Mehrheitsanteile an den beiden hoch geschätzten Lebensversicherungssparten AIA und Alico übertragen, sagte die Person. AIA gilt als Kronjuwel unter den asiatischen AIG-Sparten.

Der Konzern mit etwa 100.000 Beschäftigten hatte sich am US-Immobilienmarkt verzockt hat droht nun im Strudel der Finanzkrise unterzugehen. Er steckt tief in den roten Zahlen. Die US-Regierung greift dem einst weltgrößten Versicherungskonzern bereits zum vierten Mal seit September unter die Arme. Bislang hat AIG Kredite in Höhe von 150 Milliarden Dollar erhalten, im Gegenzug hat die Regierung 80 Prozent an dem Versicherungskonzern übernommen.

Am Montag werden die Zahlen für das vierte Quartal erwartet. Kreisen zufolge hat AIG allein in dem Vierteljahr einen beispiellosen Verlust von 60 Milliarden Dollar erlitten - dies würde einem Minus von 460.000 Dollar pro Minute entsprechen und wäre der größte Verlust einer Firma in der Wirtschaftsgeschichte. Er sei vor allem auf Abschreibungen zurückzuführen, hieß es.

Am Freitag hatte die US-Regierung angekündigt, ihren Anteil an der einst weltgrößten Bank Citigroup auf bis zu 36 Prozent zu erhöhen. Die Teilverstaatlichung der Citigroup zog Börsen weltweit nach unten. Die Wall Street brach auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren ein. Anleger fürchteten, dass der Staat nun auch bei anderen US-Banken einsteigen muss.

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