Diesel und Benzin kosten heuer fast ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Arbeiterkammer fordert daher eine europaweite Prüfung des Mineralölmarktes.
Autofahren ist heuer zum Luxus geworden. Das belegt die jüngste Benzinpreisanalyse der Arbeiterkammer von 1.600 Tankstellen im Bundesgebiet: Rekordpreis aller Zeiten bei Diesel und Benzin, bundesweit fast einheitliche Preise, kein Ausweichen mehr bei den Spitzenpreisen für Sprit. Die Arbeiterkammer will die Sache jetzt vor die Wettbewerbshüter in Österreich und in Brüssel bringen.
Enormes Plus
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen laut AK die Preise
für Eurosuper um 22,5 Cent (22,1 Prozent) pro Liter, für Diesel um
durchschnittlich 23,9 Cent (24,5 Prozent) pro Liter. So koste heuer eine
Tankfüllung Diesel (50 Liter) im Durchschnitt um 12 Euro mehr, die
Eurosuper-Tankfüllung um 11 Euro mehr als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres.
Bartenstein soll was tun
AK-Präsident Herbert Tumpel fordert von
ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, für mehr Wettbewerb zu sorgen.
Als ersten Schritt solle der Minister eine Sitzung der Monitoringgruppe
einberufen. Zweitens solle er sich bei der EU-Kommission für eine
europaweite Prüfung des Mineralölmarkts einsetzen. Und drittens sollte die
Wettbewerbsbehörde die Preispolitik unter die Lupe nehmen.
"Die Mineralölfirmen schreiben das dritte Jahr Rekordgewinne, und die Konsumenten zahlen Rekordpreise", bekrittelte Tumpel.
Kaum mehr Unterschiede
Außerdem habe es nie zuvor einen so
kleinen Preisunterschied zwischen dem billigsten und teuersten Bundesland
gegeben. Die Differenz zwischen den billigsten (Wien und Kärnten) und
teuersten Bundesländern (Salzburg, Vorarlberg) betrage bei Eurosuper nur
mehr durchschnittlich 2 Cent pro Liter. Bei Diesel lägen die Preise nur mehr
1,9 Cent pro Liter auseinander.
Hilfe für Pendler
Das Pendlerpauschale sei zwar im Juli
erhöht worden und für Wenigverdiener gebe es einen Pendlerzuschlag. Das ist
der AK aber zu wenig, weil die Kosten für die Pendler geradezu explodiert
seien. Daher verlangt die AK bei der nächsten Steuerreform nun eine
steuerliche Entlastung, die allen Pendlern zu Gute komme - eine Umwandlung
des Pendlerpauschales in einen Absetzbetrag mit Negativsteuerwirkung.