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Alitalia-Piloten stimmen Rettungsplan zu

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Die Piloten und Flugkapitäne der Alitalia haben dem Übernahme- und Rettungsplan für die bankrotte italienischen Fluglinie zugestimmt.

Nach ihrem Ja müssten nun nur noch die Flugbegleiter zustimmen, damit das Übernahmeangebot der italienischen Investorengruppe CAI, welche die angeschlagene staatliche Fluglinie übernehmen soll, verwirklicht werden kann. Ein Treffen mit dem Kabinenpersonal ist für Montag geplant.

Große Gewerkschaften dafür
Nach langwierigen Gesprächen hatten am Donnerstag vier große Gewerkschaften, Cgil, Cisl, Uil und Ugl, dem Übernahme- und Rettungsangebot des Konsortiums CAI zugestimmt, nachdem sie von CAI-Geschäftsführer Rocco Sabelli die Garantie erhalten hatten, dass das Bordpersonal der Alitalia keine Gehaltskürzengen erleiden wird. Die Gewerkschaften, die bis vergangene Woche die Bedingungen der Übernahme bis zuletzt abgelehnt hatten, unterzeichneten das Protokoll mit dem Sanierungsplan, teilte das Büro von Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit.

Harte Verhandlungen
Die Einigung mit Piloten und Flugkapitänen, welche auch die Arbeitsverträge betrifft, wurde von den Arbeitnehmervertretungen nach zwölf Stunden unausgesetzter Verhandlungen am Regierungssitz in Rom gebilligt. Die rund 900 Flugkapitäne werden laut ANSA einen Managervertrag erhalten, die Piloten Verträge wie das übrige Personal.

CAI will die gesunden Teile der Alitalia mit der privaten italienischen Fluggesellschaft Air One fusionieren. Der Plan sieht die Streichung von 3.250 Jobs vor. Sollte die Übernahme durch die CAI doch noch zustande kommen, wäre die Alitalia in letzter Minute der Pleite entgangen.

Angesichts des Widerstands der Gewerkschaften hatte das Konsortium aus italienischen Unternehmen sein Übernahmeangebot in der vergangenen Woche zurückgezogen. Als es sich in Bezug auf die geplanten Entlassungen von Bodenpersonal und die Tarife kompromissbereit zeigte, wurden die Verhandlungen noch einmal fortgesetzt.

Minderheitsaktionär Air France-KLM im Gespräch
Im Gespräch ist auch weiterhin eine Kapitalbeteiligung einer ausländischen Airline als Minderheitsaktionär. Hier konkurrierten die Air France-KLM und die Lufthansa. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber reiste am Freitag zu Gesprächen über Alitalia nach Rom.

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