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Aktien der AUA stiegen um knapp 17 Prozent

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Weil Scheich Al Jaber 150 Mio. Euro investieren will, explodierten die Aktien. Analysten sind über das Ausmaß überrascht.

Die Aktien der Austrian Airlines sind am Freitag im Steigflug in den Handel gestartet. Im frühen Geschäft konnten die Titel der heimischen Fluglinie knapp 17 Prozent an Wert gewinnen und lagen zuletzt bei 6,20 Euro. Ausschlaggebend für das Kursfeuerwerk dürfte das Interesse des österreichisch-saudischen Geschäftsmanns Mohamed Bin Issa Al Jaber an der AUA sein.

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Die derart steile Aufwärtsbewegung an der Börse sorgt jedoch bei Analysten für Verwunderung. "Das Ausmaß der heutigen Kurssteigerungen kommt sehr überraschend", meinte Bernd Maurer, Aktienexperte der Raiffeisen Centrobank.

Scheich Al Jaber will in die AUA investieren
Die AUA soll eine weitere Geldspritze erhalten. Nachdem sie sich im Dezember 2006 370 Mio. Euro über eine Kapitalerhöhung an der Börse geholt hatte, kommt nun voraussichtlich Geld aus dem arabischen Raum. Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber steht mit AUA-Boss Alfred Ötsch in intensiven Verhandlungen.

Hotelmagnat
Der Saudi ist hierzulande kein Unbekannter: Er besitzt das "Grand Hotel", "The Ring" und das "Hotel Schwarzenberg". Nun will er 150 Mio. Euro in die AUA investieren. Dafür soll er Aktien erhalten - wie viele, ist Verhandlungssache. Nach aktuellem Börsewert würde Al Jaber ein Drittel der Fluglinie erhalten.

ÖIAG reserviert
Die Zeichen für einen positiven Abschluss stehen gut: Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und sein Vize Wilhelm Molterer sind laut "Presse" den Plänen gegenüber ebenso aufgeschlossen wie die Gruppe heimischer Banken und Versicherungen, die an der AUA 7,25 Prozent hält. Sie garantiert zusammen mit der Staatsholding ÖIAG (42,75 Prozent) die für die internationalen Flugrechte notwendige nationale Mehrheit an der AUA. Allein die ÖIAG soll noch Vorbehalte hegen.

Guter Partner
Das beste Argument für Al Jaber: Mit dem saudischen Milliardär erhält die AUA einen strategischen Investor, der ihre Entwicklung mitträgt. Für dieses Modell gibt es ein Vorbild: die OMV. Dort hält die Ipic aus den Emiraten 17,6 Prozent und bildet mit der ÖIAG ein Syndikat. Die Ipic hat sich als langfristig verlässlicher Partner erwiesen, der alle strategischen Entscheidungen und die Expansion des Energiekonzerns mitträgt.

Übernahmegefahr gebannt
Zudem soll die Eigenständigkeit der AUA damit abgesichert sein. Eine Übernahme durch die Lufthansa, wie sie wiederholt kolportiert worden ist, scheint damit vom Tisch.

Der 48jährige hat mit der von ihm gegründeten Gruppe MBI International ein Vermögen verdient. Im Wesentlichen hat MBI drei Standbeine: JJW baut und betreibt Hotels der Luxuskategorie und ist im Touristikgeschäft. Jadawel wiederum macht Projektentwicklung, Bau-und Immobilienprojekte. Und Ajwa betreibt zwölf Nahrungsmittel-Fabriken.

Auf der Forbes-Reichen-Liste liegt Al Jaber auf Platz 891 mit einem geschätzten Vermögen von einer Mrd. Dollar. Seine Firmengruppe wird auf sechs Mrd. Dollar geschätzt.

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