04. Mai 2008 18:40
Im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Montag-Ausgabe) sagt Airliner
Niki Lauda angesichts des drohenden Ausstiegs von Scheich Al Jaber aus dem
AUA-Deal: "Wenn nach dem hohen Quartalsverlust jetzt auch noch der Scheich
aussteigt, wird es richtig eng. Dann muss sich die AUA warm anziehen." Eine
Airline von der Größe der AUA fliege allerdings "auch nit 150 Mio. Euro
nicht sehr weit".
Lauda empfiehlt Partnerschaft
Aus ihrer Nische heraus käme die
AUA nicht allein aus den roten Zahlen. "Meine Strategie wäre immer, einen
Partner hineinzunehmen, bei dem die AUA rot-weiß-rot bleibt. Das ist der
schnellste Weg der Sanierung in Zeiten solcher Spritpreise und einer
Rezessionsgefahr. Alles andere kann richtig nach hinten losgehen", sagt
Lauda. Das Um und Auf sei Kostensenkung - "das schafft man nur, wenn man in
Partnerschaften Synergien nutzt." Mit seiner Airline NIKI fliege er seit
drei Jahren in schwarzen Zahlen, "nur wegen der Synergien mit Air Berlin".
Logischer Partner für die AUA wäre für Lauda die Lufthansa. Das Beispiel
Swiss zeige, dass das funktioniere, die ständige Angst vor Identitätsverlust
sei "lächerlich". Lauda: "Im zweiten Jahr mit der Lufthansa hat die Swiss
ihren Betriebsgewinn um 11 Prozent gesteigert - und das rote Kreuz haben sie
noch auf der Heckflosse." Allerdings würde Lauda verstehen, "wenn die
Lufthansa langsam drauf pfeift. Die brauchen die AUA nicht - die AUA die
Lufthansa aber schon. Wenn die Deutschen kein Interesse mehr haben, weil sie
das ständige Gemeckere satt sind, bleiben für die AUA nicht mehr viele
Partner übrig."