Das Passagier- sowie das Frachtaufkommen an den Flughäfen sind rapide gesunken. Ein Schreckensjahr steht bevor.
Europas Flughäfen steht wegen der Wirtschaftsflaute nach Ansicht des Branchenverbandes ACI ein Schreckensjahr bevor. Dessen Generaldirektor Olivier Jankovec sagte am Freitag, das Passagieraufkommen an Europas Flughäfen sei im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent zurückgegangen. Die Menge der transportierten Fracht sei gar um 21,4 Prozent eingebrochen.
Jänner noch schlechter
"Wenn ich mit unseren Mitgliedern
spreche, dann bekomme ich das Gefühl, dass der Jänner noch schlechter wird",
sagte Jankovec weiter. Einige von ihnen hätten bei den Passagieren Rückgänge
im zweistelligen Prozentbereich zu beklagen. "2009 wird bei den
Fluggast-Zahlen ein 'annus horribilis'. Es wird Stellenstreichungen geben",
befürchtete Jankovec, dessen Verband 440 Flughäfen in 45 Ländern angehören. In
Deutschland leiden vor allem die beiden größten Flughäfen unter der
Wirtschaftsflaute. Die Zahl der Fluggäste ging im Jänner in Frankfurt um
sechs Prozent zurück, in München sogar um zehn Prozent.
Frachtzahlen als Indikator für Handel
Besonders besorgt
zeigte sich Jankovec über die Frachtzahlen, die ein Indikator für den
Zustand des weltweiten Handels seien. Daraus ließen sich auch Folgen für das
Passagieraufkommen erahnen. "Ich sage nicht, dass wir bei den Fluggästen
eine Minderung um 20 Prozent haben werden. Aber es gibt noch Raum für einen
weiteren Rückgang." Optimistisch betrachtet werde die europäische
Flughafenindustrie einen Schwund von fünf Prozent im laufenden Jahr
erleiden. "Aber es gibt viel Unsicherheit über die Tiefe und die Dauer der
Krise", warnte Jankovec.
Die weltweite Wirtschaftsflaute bewegt viele Unternehmen bei den Reisekosten zu sparen. Zudem sinkt die Reiselust der Menschen, die statt teurer Fernreisen nun verstärkt im eigenen Land oder den angrenzenden Staaten Urlaub machen.