Einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im heurigen Jahr erwartet Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (V).
Die Zahl der Jobsuchenden werde heuer trotz "gewisser Gewitterwolken am Himmel" um 5.000 bis 6.000 sinken. Vollbeschäftigung bleibe wichtigstes Ziel der Bundesregierung bis 2010, sagte der Minister am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den beiden Vorständen des Arbeitsmarktservice (AMS), Herbert Buchinger und Johannes Kopf.
Höchster Beschäftigtenstand seit 17 Jahren
Das
hervorragende Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr war der Schlüssel für
den erfreulichen Verlauf am Arbeitsmarkt. Heuer müsse man mit einer
Abschwächung rechnen. Es werde beim Wirtschaftswachstum ein 2er vor dem
Komma stehen, aber kein 3er mehr. Das Jahr 2007 habe mit 3,344.000
Beschäftigten im Jahresschnitt den höchsten Beschäftigtenstand seit 17
Jahren verzeichnet. Gegenüber 2006 nahm die Beschäftigung um 63.122 (davon
50.000 Vollzeitjobs) oder um 1,9 Prozent im Jahresschnitt zu. Die
Arbeitslosigkeit ging um 7,1 Prozent oder um 16.925 Betroffene auf 222.248
Jobsuchende zurück. Und das, obwohl das Arbeitskräfteangebot um 46.200
Personen zulegte.
Bartenstein weist Buchinger-Kritik zurück
Deutlich
zurückgegangen ist im Jahresschnitt die Arbeitslosigkeit bei älteren
Arbeitnehmern, und zwar um 4,5 Prozent oder um 2.017 auf 42.882 Betroffene.
Damit widerlegt Bartenstein Sozialminister Erwin Buchinger (S), der ein
Ansteigen bei älteren Arbeitslosen im Herbst kritisiert hatte. Zu den
Angriffen Buchingers, der fast gleichzeitig mit Bartenstein zum Thema
Arbeitsmarkt Stellung genommen hat, sagte Bartenstein: "Das ist große
Koalition live". Er begrüße, dass man nur einige Stockwerke höher kommen
müsse, um die Fakten zu erfahren. Buchinger solle sich mit seiner
Themenzuständigkeit - wie die Pflege - beschäftigen. Und: "Ich möchte das
gute Koalitionsklima nicht trüben."
Verhandlungen über Lehrlingspaket
Die
Sozialpartnerverhandlungen zum Lehrlingspaket seien in einer finalen Phase,
sagte Bartenstein. Er sehe die Möglichkeit, dass man vor der
Regierungsklausur in dieser Woche zu einem Abschluss kommen werde. Eine
Erhöhung der Lohnnebenkosten für Ältere zur Finanzierung des Pakets sei aber
ein falsches Signal. Die Sozialpartner hatten wie berichtet ursprünglich
vorgeschlagen, die Streichung des Arbeitslosenversicherungsbeitrages für
Personen ab 56 Jahre wieder zurückzunehmen. Der Lehrlingsbeauftragte Egon
Blum sei in die aktuellen Verhandlungen eingebunden. Es werde einen
Blum-Bonus II geben für Betriebe, die neu in die Ausbildung einsteigen und
für die, die wieder in die Ausbildung einsteigen.