Die geplante Verteuerung der Nachtschwerarbeit gefährdet Betriebsstandorte und Arbeitsplätze droht die heimische Papierindustrie.
Die Branche mit rund 10.000 Arbeitsplätzen in Österreich fordert von Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (V) das Versprechen, die Lohnnebenkosten zu senken, einzuhalten.
Ganze Standorte gefährdet
Die vom Sozialministerium geplante
Anhebung des Nachtschwerarbeits-Beitrags von 2 auf 3,5 Prozent würde die
Personalkosten der Papierfabriken um bis zu 0,5 Prozent erhöhen und damit
künftige Investitionen und Standorte in Österreich gefährden, so der Obmann
des Fachverbandes der Papierindustrie, Thomas Salzer, am Montag in einer
Aussendung.
Personalkostenverschärfung
Im Regierungsprogramm habe die
Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
der Wirtschaft abgegeben und eine Senkung der Lohnnebenkosten versprochen.
Eine Verteuerung der Nachtschwerarbeit würde dieses Versprechen als reines
Lippenbekenntnis entlarven und die in Österreich im Vergleich zu anderen
europäischen Standorten ohnehin sehr hohe Personalkostenbelastung weiter
verschärfen, so Salzer.
Appell an Bartenstein
Die Papierindustrie appelliere daher an
Wirtschaftsminister Bartenstein als verantwortlichen Regierungsvertreter,
dieses Versprechen gegenüber der Wirtschaft auch einzuhalten. "Die Politik
der Regierung sollte danach trachten, unsere Standorte zu sichern und nicht
durch weitere Kostenbelastungen zu gefährden", so der Fachverbands-Obmann.
Enorme Kostensteigerungen
Austropapier-Präsident Michael Gröller,
verweist auf die enormen Kostensteigerungen, mit denen die Branche innerhalb
von nur zwei Jahren konfrontiert sei. Die Energiekosten seien seit 2005 um
40 Prozent gestiegen, enorme Mehrkostenbelastungen gebe es auch bei den
Rohstoffen Holz und Altpapier. Da die Papierindustrie mit einer Exportquote
von über 85 Prozent dem internationalen Wettbewerb voll ausgesetzt sei,
können diese Kostenerhöhungen in den meisten Papierfabriken nicht über die
Verkaufspreise weitergegeben werden. Wenn nun auch die Personalkosten weiter
steigen, sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis einzelne Standorte
unrentabel werden.