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AUA schnallt Gürtel enger

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Die AUA veröffentlicht ihr Halbjahresergebnis. Rund 100 Mio. Euro Verlust drohen.

Wie wichtig der AUA-Verkauf an die Lufthansa war, zeigt sich heute bei der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses. Geht es nach den Analysten, dann muss die AUA heute einen EBIT-Verlust von mehr als 100 Millionen Euro verkünden. Im Schnitt rechnen die Analysten von Sal. Oppenheim, Raiffeisen Centrobank (RCB) und UniCredit mit einem Betriebsergebnis von minus 118,30 Mio. Euro. Im 1. Halbjahr 2008 war der EBIT-Verlust der AUA mit 27,3 Mio. Euro noch deutlich geringer ausgefallen.

Rückgang bei Passagieren
Auch der Umsatz dürfte stark zurückgehen: Die Analysten rechnen mit einem Umsatz von rund 950 Mio. Euro – ein Minus von 16,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schuld sei die weltweit schlechte Wirtschaftslage und die damit einhergehenden rückläufigen Passagierzahlen.

Überraschend kommen die Umsatzeinbußen nicht: Bereits Anfang Juli hatte die AUA einen Passagierrückgang von 14,3 Prozent im ersten Halbjahr bekannt gegeben. Im Charter-Flugverkehr ging die Zahl der Passagiere um fast 30 Prozent zurück, auf der Kurz- und Mittelstrecke um 8,7 Prozent.

575 Millionen-Sparpaket
Die AUA steuert dem Minus mit mehreren Sparpaketen gegen. Alleine heuer will die Airline noch 225 Mio. Euro einsparen. Ab 2010 sollen beim Personalaufwand weitere 150 Mio. Euro gekürzt werden.

„Wir werden mit einem Stand von 6.500 Mitarbeitern in die Zukunft gehen, derzeit sind es 7.500“, kündigte AUA-Vorstand Peter Malanik in ÖSTERREICH an. Und ab 2012 sollen dann jährlich 200 Millionen Euro eingespart werden.

Robin-Hood-Chef reicht Beschwerde ein
Neuigkeiten gibt es indessen aus Brüssel: Nachdem die EU-Kommission den AUA-Deal am vergangenen Freitag „informell“ abgesegnet hat, findet heute ein letztes „Hearing“ mit einem AUA-Mitbewerber statt. Michael Pommer, Chef der Regionalairline Robin Hood, reist mit „15 Kilo Unterlagen im Gepäck“ nach Brüssel. Er will bei der Kommission gegen die marktbeherrschende Stellung der AUA auf der Strecke Graz–Stuttgart Beschwerde einlegen.

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