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Jetzt droht eine Neuausschreibung des Handy-TV

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Das Bieter-Chaos um die Lizenz fürs Handy-TV könnte in einem langen Rechtsstreit enden. Die Telekom will daher eine Neuausschreibung.

Der Zeitplan für die Einführung von Handy-TV in Österreich wackelt. Selbst wenn die zuständige Behörde KommAustria die Lizenz wie geplant bis Ende Februar an einen der vier Bewerber vergibt, ist eine zügige Realisierung des mobilen Fernsehens bis zur Fußball-EM im Sommer fraglich. Denn im Falle eines Zuschlags für das derzeit aussichtsreichste Konsortium aus Media Broadcast (Ex-T-Systems-Bereich, jetzt im Eigentum der Télédiffusion de France) und den Mobilfunkern One und "3“ würden Mitbewerber diese Entscheidung wohl anfechten. Folge wäre eine lange rechtliche Auseinandersetzung, während der niemand das Investitionsrisiko fürs mobile TV-Netz tragen würde.

Die Telekom Austria (TA), deren Angebot ebenso wie das der ORF-Tochter ORS laut Behörde Mängel aufweist, hatte ihrerseits in einer Stellungnahme rechtliche Unsicherheiten des Media-Broadcast-Angebots kritisiert. Dem vierten Bewerber, einem Konsortium aus Bundesländerzeitungen, geben Insider kaum Chancen. "Einziger Ausweg wäre eine Neuausschreibung“, so TA-Sprecher Martin Bredl zu ÖSTERREICH.

Pilotprojekt zur EURO
Um Handy-TV zur EURO wenigstens teilweise verfügbar zu machen, schlägt die TA vor, ihr laufendes Wiener Pilotprojekt (unter anderem mit der ORS) zu verlängern und auf die Austragungsorte der Spiele (Innsbruck, Klagenfurt) auszudehnen. "Technisch möglich und vorstellbar wäre das“, sagt ORS-Chef Michael Wagenhofer. "Allerdings bedürfte es der Genehmigung durch den Regulator.“

Bei Media Broadcast hingegen, so ist zu hören, herrscht weiter Zuversicht, im laufenden Verfahren den Zuschlag zu erhalten. (sea)

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