Die neue Radiowerbung der Austrian Airlines erregt Unmut bei Touristikern. Die fiktive Russin "Elena" preist mit starkem Akzent das Streckennetz an.
Eine Radiowerbung der Austrian Airlines (AUA) sorgt für Aufregung in der Reisebranche. Der Spot, in dem die angebliche russische Kugelstoßerin "Elena" mit männlicher Stimme für das große Streckennetz der AUA in Osteuropa schwärmt, sei nicht witzig, sondern empöre die Russen, meint der Präsident der European Travel Commission (ETC), Arthur Oberascher. Die Non-Profit-Organisation ETC setzt sich für die Vermarktung Europas als Tourismusdestination ein, ihr gehören 38 nationale Tourismusorganisationen an.
Hohe Russenquote in Kitzbühel
"Das ist eine absolut
uncharmante Werbung, die die russische Seele zutiefst beleidigt", sagte der
frühere Österreich Werbung (ÖW)-Chef Oberascher. Das sei für eine
Gastgebernation wie Österreich nicht angemessen, schon gar nicht für eine
Fluggesellschaft, die mit dem Image der "friendly airline" geworben habe.
Oberascher fühlt sich an Aussagen über angeblich geplante "Russenquoten" in
Kitzbühel im vergangenen Winter erinnert. Der besonders bei russischen
Winterurlaubern beliebte Skiort startete daraufhin eine Charme-Offensive in
Russland.
"Werbung, die polarisiert, finden wir gut"
Bei der AUA
sieht man das naturgemäß anders. "Wir haben durchwegs positives Feedback für
diese Werbung bekommen", sagte Sprecherin Livia Dandrea. Der Spot sei "mit
einem Augenzwinkern witzig und gelungen inszeniert", man wolle damit
keineswegs jemanden beleidigen. "Werbung, die polarisiert, finden wir gut",
so Dandrea. Es sei klar, dass ein Spot nicht allen gefallen könne.