Der angeschlagene Kanaltunnel-Betreiber Eurotunnel steht Kreisen zufolge kurz vor einer Einigung mit seinen Gläubigern über einen Umschuldungsplan.
Das Abkommen mit den Gläubigern mit einem Volumen von 6,2 Milliarden Pfund (9,3 Milliarden Euro) werde in wenigen Tagen bekannt gegeben, sagte eine mit der Sache vertraute Person am Mittwoch.
Der Plan sehe einen Tausch von Schulden und Kapital vor, um Eurotunnel vor dem Bankrott zu retten. Andere über die Verhandlungen informierte Personen nannten den Freitag oder Montag als wahrscheinlichen Termin der Bekanntgabe.
15-monatige Verhandlungen mit den Gläubigerbanken
Die Gespräche zwischen den Kanaltunnel-Betreibern und Banken, darunter die Deutsche Bank, über eine Umschuldung der Verbindlichkeiten waren bislang ergebnislos. Die nachrangigen Gläubiger beklagten sich über eine zu geringe Entschädigung für ihren Anteil an den Krediten und verhinderten so eine Einigung über einen Schuldenabbau.
Letzte Rettung von Seiten der Justiz
Ein französisches Gericht gewährte Eurotunnel daraufhin Anfang August Gläubigerschutz und wendete damit eine Insolvenz ab. Die Firma muss gemäß der Entscheidung zunächst keinen Schuldendienst leisten und muss bis zum 2. November einen Sanierungsplan vorlegen, dem das Gericht dann zustimmen muss.
Der etwa 50 Kilometer lange Tunnel zwischen Frankreich und Großbritannien wurde 1994 eröffnet. Das unerwartet schwache Verkehrsaufkommen macht Eurotunnel seit langem zu schaffen.
