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Bartenstein bittet zum Konjunkturgipfel

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Wirtschaftsminister Bartenstein lädt zu einem Konjunkturgipfel ein. Thema am Dienstag ist die wirtschaftliche Lage nach der US-Finanzkrise.

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) lädt Sozialpartner und Wirtschaftsforschungsinstitute für Dienstagnachmittag zu einem Konjunkturgipfel. Dabei soll die wirtschaftliche Situation und die Börsenkrise nach dem Zusammenbruch des Investment-Riesen Lehman Brothers "neu bewertet" und geklärt werden, ob ein Konjunkturpaket notwendig ist, kündigte Bartenstein am Mittwoch gegenüber der APA an. "Wir müssen gewappnet sein und Gewehr bei Fuß stehen, um mit dieser neuen Eruption des Vulkans Finanzkrise zu Rande zu kommen."

Die Forderung der SPÖ nach einer Mehrwertsteuersenkung wies Bartenstein einmal mehr zurück. "Wir müssen das Pulver trocken halten, uns die Spielräume erhalten", warnte Bartenstein vor den Folgekosten der Steuersenkung. Den Wunsch von SP-Chef Werner Faymann nach einem Konjunkturpaket begrüßte Bartenstein. Eingeladen wird der Verkehrsminister zum Konjunkturgipfel aber nicht - seitens der Regierung sollen nur Wirtschafts- und Finanzministerium vertreten sein, darüber hinaus noch Sozialpartner, IHS und Wifo.

Molterer: "Österreich von Finanzkrise nicht betroffen"
Die österreichischen Banken und Versicherungen seien "kaum bis gar nicht" betroffen von der Krise rund um die Insolvenz der US-Bank Lehman Brothers und dem strudelnden Versicherer AIG, sagte Finanzminister Wilhelm Molterer (V) am Mittwoch in Wien vor Journalisten nach einem morgendlichen Gespräch mit Vertretern von Nationalbank, FMA, Banken und Versicherungen. Sparer könnten "wie bisher in österreichische Banken und Versicherungen voll Vertrauen investieren".

Kaum Investments in den USA
Der österreichische Finanzinsektor habe daheim und in Europa expandiert und sei daher "nicht abhängig von riskanten Investments in den USA". Angesichts der Globalisierung sei es nun eine "große europäische Aufgabe" die richtigen Antworten auf die Krise zu geben. Insbesondere werde die Europäische Zentralbank (EZB) den Kampf gegen Teuerung und für Stabilität in der Wirtschaft führen, aber auch für nötige Liquidität sorgen. Die EU-Kommission wiederum solle für klare Spielregeln in der Finanzmarktregulierung sorgen, verwies Molterer auf die Verantwortung Europas in der aktuellen Situation. "Der Finanzmarkt braucht Regeln", fordert Molterer, in der globalen Wirtschaft seien dies globale Regeln.

Während der heimische Finanzsektor "stabil und verlässlich" sei, sieht Molterer die Auswirkungen auf das Wachstum "durchaus kritisch". Österreich könne sich nicht von den negativen Entwicklungen etwa in Großbritannien, Spanien oder Deutschland abkoppeln. Wie stark konkret die Wachstumsaussichten zurückzunehmen seien wolle er als Finanzminister nicht prognostizieren. Es werde aber "demnächst" eine Beurteilung "durch unsere Wirtschaftsforscher" geben, kündigte Molterer an. Die Herbstprognose von Wifo und IHS ist für den 2. Oktober angesetzt.

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