Geld

Bawag-Eigentümer Cerberus in Geldnöten

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Das Geld aus den Verkäufen der Bawag-Beteiligungen soll aber in der Bank bleiben, heißt es aus dem Management.

Beim US-Finanzinvestor Cerberus, bekannt für milliardenschwere Übernahmen rund um den Globus und in Österreich Eigentümer der Bawag, kriselt es. Denn die US-Kreditkrise hat auch Cerberus erwischt. Wegen Finanzierungsproblemen schraubt der Fonds etliche Milliardenprojekte zurück.

Aus der bereits fixierten Übernahme des US-Maschinenvermieters United Rentals (Volumen: vier Milliarden Dollar) will Cerberus aussteigen. Und Pläne für den Kauf der angeschlagenen britischen Northern Rock-Bank wurden ad acta gelegt. Grund für die Geldnot sind vor allem hohe Belastungen für Cerberus durch die 51-prozentige Belastung an der Autofinanzierungsbank GMAC, die im dritten Quartal 1,6 Milliarden Dollar Verlust einfuhr.

Cash von der Bawag?
Den Engpass ihres Eigentümers bekommt die Bawag insofern zu spüren, als Cerberus beim Verkauf der Bank-Beteiligungen extrem Tempo macht. Entgegen den ursprünglichen Plänen werden wie berichtet sogar die Bawag-Osttöchter veräußert.

Über eine Milliarde Euro wird Cerberus hier lukrieren. „Das Geld bleibt komplett in der Bawag“, betont der designierte Bankchef David Roberts stets. Auch Dividenden würden zunächst nicht bezahlt. Branchenkenner bezweifeln das.

Erst kürzlich hatte Cerberus die Bawag laut Wirtschaftsblatt in eine Holding mit Sitz im holländischen Utrecht eingebracht. Dort sind die Steuersätze für Finanzgesellschaften niedrig, außerdem profitiert Cerberus von einem Doppelbesteuerungsabkommen der Niederlande mit den USA.

(sea)

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