Das Budget für 2009 wackelt bereits: ORF-Boss Wrabetz muss sich schwierigen Lohnverhandlungen stellen.
Nottermin bei den Lohnverhandlungen im ORF: Mittwoch um 10 Uhr startet die vierte und möglicherweise entscheidende Gehaltsrunde zwischen der ORF-Führung und den Betriebsräten. Kommt es zu keiner Einigung, wackelt am Donnerstag bei der Sitzung des Stiftungsrates der Finanzplan. Denn es gilt als unwahrscheinlich, dass der ORF-Aufsichtsrat das Budget 2009 genehmigt, wenn die Personalkosten nicht darin enthalten sind.
Finanzloch
Doch die Fronten zwischen der ORF-Geschäftsführung um
Senderchef Alexander Wrabetz und der Belegschaftsvertretung scheinen
verhärtet. Denn der von Wrabetz angebotenen „kostenneutralen“ Lohnrunde
wollen die Betriebsräte nicht zustimmen – trotz des massiven Sparkurses, den
sich der ORF in den nächsten Jahren auferlegen muss. Nach einem Minus von
100 Millionen Euro in diesem Jahr sieht das ORF-Budget für 2009 ein Minus
von 29 Millionen Euro vor. Jeder Prozentpunkt mehr beim Lohnabschluss würde
ORF-Finanzchefin Sissy Mayerhoffer jährlich fünf weitere Millionen kosten.
Enger Terminplan
Die Verhandlungsteams stehen schon am Mittwoch
unter Zeitdruck, denn ab 14 Uhr tagt im ORF-Zentrum der Programm-Ausschuss
zum Stiftungsrat. Dort muss Wrabetz seine wichtigsten Programm-Pläne für das
kommende Jahr vorlegen, um sie am Donnerstag vom Stiftungsrat absegnen zu
lassen. Vergangenen Donnerstag hatte der ORF-Chef sein Spar- und
Finanzkonzept vor dem Finanzausschuss vorläufig zurückgezogen, um auf Wunsch
der Räte bis zum morgigen Plenum neue Details einzuarbeiten.