Firma soll hunderte Personalpapiere einfach weggeworfen haben.
In Mainz sind einem Medienbericht zufolge Hunderte Bewerbungsunterlagen und sogar zahlreiche Lohnsteuerkarten von Mitarbeitern in Müllcontainern gefunden worden. Ein Nachbar hatte die Unterlagen durch Zufall entdeckt und die "Frankfurter Rundschau" (FR) informiert. "Es geht um Personalpapiere, die dem Datenschutz unterliegen", sagte der Mainzer Polizeisprecher Achim Hansen. Die Beamten sicherten die Papiere.
Vertrauliche Daten
Laut Hansen handelte es sich um zwei
750-Liter-Papiercontainer voller Aktenordner, darunter Zeugnisse, Fotos,
Lebensläufe und Anschreiben. "Jetzt wird ermittelt, wem die Unterlagen
gehören", sagte Hansen. "Darum muss sich auch ein Datenschutzbeauftragter
kümmern." Nach Recherchen der FR sollen es Unterlagen einer Mainzer
Direktmarketing-Firma sein, die im Telekommunikationsmarkt aktiv war und am
Dienstag ihre Geschäftsräume aufgab.
Datenschutzverstoß
"Das ist ein gravierender
Datenschutzverstoß", sagte Klaus Globig, Stellvertreter des
Landesdatenschutzbeauftragten Rheinland-Pfalz, der Zeitung. "Das Unternehmen
hat Unterlagen, die höchst schutzwürdig sind, einfach in die Container
getan." Unbemerkt hätten die Unterlagen noch eine Woche offen dagelegen bis
zum nächsten Abholtermin der Müllabfuhr. "Da konnte jeder dran", sagte
Globig. So etwas dürfe nicht sein.
Auch in Österreich ist der Umgang mit dem Datenschutz oft zweifelhaft, wie aktuell die Daten-Affäre bei der ÖBB zeigt.