Die Fußball-EM 2008 und neue Produkte werden den heimischen Bierkonsum in den nächsten fünf Jahren moderat steigen lassen.
Der Bierabsatz wird in Österreich in den kommenden fünf Jahren leicht steigen. An Marktanteilen gewinnen werden vor allem Biermischgetränke , Weizenbier und Bioprodukte. Da Österreich aber über die größte Dichte an Brauereien in der gesamten EU verfüge, müssen die Brauereien auf drohende Überkapazitäten reagieren, warnt das Beratungsunternehmens KPMG in einer veröffentlichten Studie.
109 Liter pro Kopf
Die Analyse beruht auf einer Befragung von 63
Brauereien durch die KPMG. 2006 erzielte die österreichische Brauwirtschaft
einen Gesamtausstoß von 8,8 Millionen Hektolitern Bier, was einem
Pro-Kopf-Verbrauch von 109 Litern entspricht.
Hoffnung auf Euro 2008
Hauptergebnis der KPMG-Analyse: "Berücksichtigt
man das Marktumfeld, die anstehende Fußball-EM und die steigenden
Exporterwartungen, ist eine positive Entwicklung des österreichischen
Biermarktes überaus realistisch", erklärte Peter Humer,
Studienautor und Partner bei KPMG. Für die nächsten fünf Jahre wird ein
Wachstum von insgesamt fünf Prozent erwartet. Für den deutschen Biermarkt
wird im Gegensatz dazu im gleichen Zeitraum ein Minus von bis zu fünf
Prozent gesehen.
Verstärktes Wachstum erwarten sich die Brauereien vor allem bei Biermischgetränken, Weizenbier und Bio-Produkten. Der Absatz über den Discounter, den Lebensmitteleinzelhandel sowie im Export und im Verkauf in der Kernregion wird von Österreichs Brauereien mittelfristig als wachstumsträchtig eingeschätzt. Lediglich bei Getränkeabholmärkten und in der Gastronomie wird ein Umsatzrückgang erwartet.
155 Brauereien
Österreich verfügt aber über die größte
Brauereidichte in der gesamten EU. Insgesamt gibt es in der Alpenrepublik
155 Brauereien - auf etwa 57.000 Österreicher kommt damit jeweils eine
Brauerei. Folge: Die Befragten sehen die wichtigsten Wettbewerbsrisiken in
der hohen Anzahl von Brauereien und den hohen, anhaltenden Überkapazitäten.
Am österreichischen Biermarkt haben demnach 31 Prozent der an der Umfrage
beteiligten Brauereien Überkapazitäten von mehr als 20 Prozent.